Studie:Bauern verantwortlich für belastetes Wasser

Jetzt ist es zumindest amtlich: Die intensiv wirtschaftenden Bauern in Rottenburg/Laaber, Hohenthann und Pfeffenhausen, die immense Mengen Gülle und Kunstdünger auf ihren Äckern und Weiden ausbringen, sind dafür verantwortlich, dass dort das Grundwasser extrem mit dem Schadstoff Nitrat belastet ist. Das ist das Ergebnis dreijähriger Forschungen der TU München, des Landesamts für Umwelt und der Landesanstalt für Landwirtschaft. Zwar sind Praktiker wie Hans Weinzierl, der Chef des örtlichen Trinkwasser-Zweckverbands, wenig überrascht, sie sagen das seit Jahren. Aber nun haben sie die Gewissheit, dass ihre Überzeugung zutrifft. Viele Bauern und der Bauernverband wiesen lange zurück, dass intensive Landwirtschaft dem Grundwasser schadet.

Die Ergebnisse der Studie im westlichen Landkreis Landshut sind dramatisch. Die Forscher hatten dort ein Gewässer-Messnetz mit 120 Messstellen eingerichtet. An 54 Prozent der Messstellen wird der Nitrat-Grenzwert von 50 Milligramm je Liter Wasser gerissen. An den übrigen 46 Prozent liegen die Ergebnisse großenteils nur wenig unter ihm. Außerdem bringt die Hälfte der Bauern, die an dem Forschungsprojekt teilnahmen, mehr Gülle und Kunstdünger aus, als sie darf. Gleichwohl glauben die Forscher, dass sich intensive Landwirtschaft und Grundwasserschutz in Einklang bringen lassen, wenn die Bauern präziser düngen und modernste Techniken verwenden. Andere Experten sind überzeugt, dass Grundwasserschutz in der Region nur möglich ist, wenn die Bauern die Zahl der Nutztiere und damit die anfallende Gülle reduzieren. Aber das ist politisch nicht durchsetzbar. In der Region Rottenburg gibt es alleine 80 000 Schweine.

© SZ vom 07.07.2017 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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