Stromtrassen-Streit:Seehofer spottet über Anzeigenkampagne

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat für die jüngste Anzeigenkampagne des niedersächsischen Wirtschaftsministers Olaf Lies (SPD) nicht das geringste Verständnis. "Das kann er nur machen, weil er Geld von uns erhält", sagte Seehofer am Montag in München. Die Geberländer wie Bayern, Baden-Württemberg und Hessen würden jährlich fast zehn Milliarden Euro in den Länderfinanzausgleich zahlen, um die anderen Länder zu unterstützen. "Damit sind die Anzeigen von uns finanziert." Lies hatte zuvor in halbseitigen Zeitungsannoncen bayerische Unternehmen aufgefordert, nach Niedersachsen umzusiedeln, weil dort - anders als in Bayern - die Energieversorgung gesichert sei. Damit spielte er darauf an, dass Seehofer den Bau wichtiger Stromtrassen blockiert. Seehofer bezeichnete die Kampagne als "kindisch". Niemand glaube doch, dass ein Unternehmen wegen einer Anzeige nach Niedersachsen wechsle. "Fluchtbewegungen aus Bayern sind nicht bekannt", sagte Seehofer.

© SZ vom 23.06.2015 / dku - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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