Streit um Spessart:CSU in Unterfranken lehnt Nationalpark ab

Der Streit um einen Nationalpark im unterfränkischen Spessart wird immer heftiger. Zwar hat Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) erst unlängst betont, dass der Dialogprozess über das Großschutzgebiet weiterhin offen sei. Aber nun ist durchgesickert, dass der Vorstand der CSU in Unterfranken sich einstimmig gegen einen Nationalpark in der Region ausgesprochen hat. Der Pro-Nationalpark-Verein "Freunde des Spessarts" wirft der unterfränkischen CSU und ihrem Vorsitzenden, dem Innenstaatssekretär Gerhard Eck, deshalb vor, "alle demokratischen Spielregeln zu unterlaufen". Zwei Drittel der Bevölkerung in Unterfranken seien nach einer Emnid-Umfrage für einen Nationalpark im Spessart, sagt der Vorsitzende des Pro-Nationalpark-Vereins, Michael Kunkel. "Sie alle müssen sich nun von der CSU und der Staatsregierung verschaukelt fühlen." Mit ihrem Beschluss strebe die CSU in Unterfranken offenbar den vorzeitigen Abbruch des Bürgerdialogs der Staatsregierung an. Der unterfränkische CSU-Landtagsabgeordnete und strikte Nationalpark-Gegner Peter Winter begründete den Beschluss dagegen mit der Sorge um die Eichen im Spessart. Die Nationalpark-Gegner befürchten, dass die Eichen von der Buche verdrängt würden, sollte im Spessart ein Nationalpark gegründet und damit die Wälder dort künftig nicht mehr bewirtschaftet werden, sondern sich selbst überlassen bleiben.

© SZ vom 13.04.2017 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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