Straubing:Tote und verdreckte Tiere auf Bauernhof gefunden

Nach einem Hinweis untersuchen Kontrolleure einen landwirtschaftlichen Betrieb im Landkreis Straubing-Bogen und finden schlimme Zustände vor - unter anderem drei bereits skelettierte Kühe.

Bei einer Kontrolle eines landwirtschaftlichen Betriebs im Landkreis Straubing-Bogen sind acht tote Kühe gefunden worden. Drei davon seien bereits skelettiert gewesen, teilte das Landratsamt am Donnerstag mit. Der Betrieb war demnach am Mittwoch nach einem Hinweis gezielt unter die Lupe genommen worden. Das Veterinäramt habe außerdem elf lebende Rinder vorgefunden. Sie standen den Angaben zufolge stark verdreckt in ihrem eigenen Kot.

Die Behörde ließ die Tiere abtransportieren und in einem leerstehenden Betrieb unterbringen. Ein Tierarzt habe festgestellt, dass es den Tieren aber soweit gut gehe. Der Besitzer des Mastvieh-Betriebs wurde angezeigt. Außerdem verbot ihm das Landratsamt die Haltung von Tieren. Der Mann sei offenbar mit der Situation überfordert gewesen, sagte ein Sprecher des Landratsamtes.

Erst am Mittwoch war im mittelfränkischen Ansbach ein Landwirt wegen der tödlichen Vernachlässigung von Rindern zu einer Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren und zu einem lebenslangen Tierhaltungsverbot verurteilt worden. Als die Polizei durch einen anonymen Anruf im Mai 2021 auf die Missstände auf dem Hof aufmerksam wurde, lagen schon 160 Tiere tot im Stall. Weitere mussten wegen ihres schlechten Zustands eingeschläfert werden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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