Für gewöhnlich sind sie beim Vogelschutzbund LBV nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen. Aber wenn man sie dieser Tage auf den SZ-Kuckuck Käpt'n Kuck anspricht, reagieren sie ein wenig angespannt. "Natürlich überlegen wir hin und her, was den Vogel in Ghana hält", sagt Markus Erlwein, der beim LBV das Forschungsprojekt über den Winterflug der bayerischen Kuckucke betreut. "Wenn er jetzt nicht endlich aus Westafrika abfliegt, wann dann?" Ganze 250 Kilometer hat Käpt'n Kuck in der vergangenen Woche zurückgelegt. Statt am Volta-Stausee flattert er nun nahe der ghanaischen Provinzstadt Techiman herum. Das einzige, was Erlwein aus den Daten erkennen kann, die der kleine Satelliten-Sender auf dem Rücken des Vogels in die LBV-Zentrale in Hilpoltstein übermittelt, ist, dass es dem SZ-Kuckuck gut geht. "Der ist putzmunter", sagt Erlwein. Nur dass er halt keine Anstalten macht, die 4800 Kilometer weite Strecke in seine Heimat an der Donau nahe Regensburg zu fliegen, wo demnächst die Balzzeit der Kuckucke beginnt.
Serie: Wo zum Kuckuck?:Warten, bis der Regen fällt
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Warum bloß fliegt Käpt' Kuck nicht heim? Beim LBV vermuten sie, dass es am Wetter in Westafrika liegt
Von Christian Sebald, München
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