Seehofer und Guttenberg:"Wir sind keine kleinkarierten Burschen"

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Am Dienstag ging er auf Guttenberg los, jetzt schlägt CSU-Chef Seehofer wieder versöhnliche Töne an - auch Guttenberg ist "überhaupt nicht wütend".

Einen Tag nach seinem Frontalangriff auf Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg will Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (beide CSU) einen Strich unter den Streit mit seinem Parteifreund ziehen.

"Das Thema ist abgeschlossen und wir arbeiten Seit' an Seit' für den gemeinsamen Erfolg - Ende", sagte der CSU-Vorsitzende am Mittwoch am Rande einer Sitzung der Landtagsfraktion in München. "Wir sind doch keine kleinkarierten Burschen - niemand."

Im Gegenzug bezeichnete Guttenberg sein Verhältnis zu Seehofer auch nach dessen Attacken als "immer gut". "Es gibt überhaupt in der Hinsicht gar keine Probleme, weder emotional noch auf anderer Seite", sagte Guttenberg am Mittwoch. "Wir haben unsere Positionen deutlich gemacht, die wir hatten, wir haben eine gemeinsame Lösung gefunden und diese Lösung werden wir auch gemeinsam tragen." Guttenberg sagte auf eine entsprechende Frage, er sei "überhaupt nicht wütend" auf Seehofer.

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte: "Ich freue mich über das Ergebnis, das ist für mich entscheidend." Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) attackierte Guttenberg dagegen indirekt, ohne ihn mit Namen zu nennen. "Wenn man mal entschieden hat, dann sollte man nicht die eigenen Entscheidungen gleich am nächsten Tag wieder schlechtreden", sagte der Nürnberger CSU-Bezirkschef in Berlin. "Das ist (...) nicht verantwortbar. Wir waren sehr enttäuscht über diese Verzögerungstaktik des Bundes."

Guttenberg hatte gesagt, Quelle sei trotz der Entscheidung für den Kredit mitnichten gerettet. Söder und Guttenberg gelten in der CSU derzeit als aussichtsreichste Kandidaten für die Nachfolge Seehofers.

Am Dienstag hatte Seehofer Guttenberg und Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) wegen deren Rolle bei den Verhandlungen über den Quelle-Kredit scharf angegriffen. Er hielt ihnen vor, die Verhandlungen verzögert und damit das Unternehmen und die Arbeitsplätze dort unnötig in neue Gefahr gebracht zu haben.

© dpa/plin/segi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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