Schulpolitik:Bildung wird digital

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Bayerisches Kultusministerium präsentiert Strategiepapier

Der Freistaat will sich für die Veränderungen rüsten, die die Digitalisierung bringen wird. Eine Strategie zur digitalen Bildung in Schulen, Universitäten und auch der bayerischen Kultur soll Schüler, Studenten und Kulturschaffende darauf vorbereiten. Mit so einem Konzept sei der Freistaat Vorreiter im bundesweiten Vergleich, sagte Kultusminister Ludwig Spaenle am Mittwoch. Der Plan sieht vor, dass schon die Jüngsten in der Schule lernen, wie sie sinnvoll mit digitalen Geräten und Internetforen, Chats und vor allem mit ihren Daten in virtuellen Räumen umgehen. Oder Fakten filtern - und nicht nur die erste Seite der Google-Ergebnisliste zur Recherche nutzen.

"Aber wir dürfen die Risiken, die mit den vielfältigsten technologischen Optionen verbunden sind, nicht ausblenden", sagte Bildungsstaatssekretär Georg Eisenreich. Neben dem Datenschutz müssen Schüler und Studenten auch über Urheberrechte oder Sicherheitsfragen in der digitalen Welt informiert werden.

An den Hochschulen ist Digitalisierung laut Spaenle längst angekommen. Schon jetzt gibt es Vorlesungen bayerischer Orchideenfächer im Internet, die Hunderte Zuschauer aus aller Welt ansehen. Über die Plattform "bavarikon" können Interessierte etwa 200 000 Objekte der Gesellschafts-, Kultur- und Kunstgeschichte Bayerns abrufen. Anders ist das bei vielen Schulen im Freistaat: Bisher hängt die digitale Bildung noch sehr vom Engagement der Lehrer ab. Und vom Budget des Sachaufwandsträgers. Die Kommunen bezahlen die Ausstattung ihrer Schule, entsprechend unterschiedlich sind die Geräte. Doch von Hard- und Software hängt oft ab, was die Lehrer mit digitalen Medien im Unterricht machen. Sind die Geräte alt, werden sie selten eingesetzt, das haben mehrere Umfragen ergeben. Ein nächster Schritt in der langfristig angelegten Digitalisierungsstrategie solle daher das Gespräch mit den Kommunen sein, sagte Eisenreich. Tabletklassen und der Einsatz von Smartphones im Unterricht sind an einzelnen Projektschulen längst Alltag, doch Spaenle und Eisenreich wollen, dass irgendwann alle Schulen dort hinkommen.

© SZ vom 14.01.2016 / angu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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