Rosi Mittermaier: Geburtstagsgala:Prominenter Liebhaber

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Sportlegenden unter sich: Der Bayerische Rundfunk schenkt Rosi Mittermaier zum 60. eine Überraschungsparty - mit geheimnisvollen Geschichten aus Gold-Rosis Vergangenheit.

Florian Fuchs

Ist es Fritz von Thurn und Taxis? Er kümmert sich auffallend rührend um Rosi Mittermaier. Erst küsst er ihre Hand, dann nestelt er ihren Kragen zu Recht. Ist also der adelige Kommentator der heimliche Liebhaber der deutschen Skilegende?

Geburtstagsgala mit Enthüllungen: Rosi Mittermeiser wird 60. Jahre alt, Ehemann Christian Neureuther lockt sie deshalb ins TV-Studio. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Mit nie im Fernsehen gezeigten Filmaufnahmen aus dem Mittermaierschen Privatarchiv hatte der Bayerische Rundfunk geworben. Mit geheimnisvollen Geschichten aus Gold-Rosis Vergangenheit. Und dann stellt Moderator Markus Othmer gleich zu Beginn der Sendung klar: Es muss da wirklich einen Nebenbuhler gegeben haben für Rosis Ehemann Christian Neureuther. Rosi schaut verwirrt, doch Neureuther grinst. Er weiß Bescheid, schließlich hat er das Ganze eingefädelt: eine Geburtstagsgala in "Blickpunkt Sport".

Am Donnerstag wird Mittermaier 60 Jahre alt. Und da gerade fußballlose Zeit ist, da der Bayerische Rundfunk die Saure-Gurken-Sportzeit ja auch irgendwie überbrücken muss, kommt der Jubiläumsgeburtstag der Ski-Ikone aus Reit im Winkl gerade recht. Eine Sondersendung: Filmchen aus der Kindheit, Aufnahmen vom Doppelolympiasieg 1976 in Innsbruck. Und viele alte Geschichten von früheren und heutigen Weggefährten.

Das Beste ist: Die Gala ist wirklich witzig. Und: Mittermaier hatte tatsächlich keine Ahnung davon. Eine Überraschungsparty! Dahinter steckt viel Arbeit von Ehemann Neureuther. Der Bayerische Rundfunk hatte ja nicht zu knapp geworben. Sonderanzeigen in der Presse, Vorschauen im Fernsehen. Die Sonderanzeigen hat Neureuther jeden Morgen aus der Zeitung geschnitten. Und im TV schaut Rosi sowieso nur Sport oder Beiträge übers Bergsteigen.

Rosis erstes Statement in der Sendung besteht deshalb aus genau einem Wort: "Wahnsinn!" Der zweite Satz lautet: "Was soll ich jetzt machen?" Und der dritte: "Wer hat das eingefädelt?"

Dann geht es los mit den Geschichten. Sohn Felix gesteht, dass er erst in später Kindheit mitbekam, dass seine Eltern Berühmtheiten sind: "Du, wie schaut's eigentlich aus. Seid's ihr früher auch Ski g'fahren?", hat er Rosi gefragt. Ihre Schwestern Heidi und Evi erzählen, dass Rosi auf der Mittermoos-Alm "mit Goaß'n-Milch" aufgezogen worden ist. Und ein Jugendfreund gesteht, dass damals schon alle irgendwie auf Rosi standen. "Nur der Christian, der hat sie dann wirklich erwischt."

Womit die Gala beim Thema angekommen wäre. Der heimliche Liebhaber. Wer ist es denn nun? Gustav Thöni? Der frühere italienische Skiläufer gibt zu, dass er mal mit Rosi durch Japan gereist ist. Drei Wochen. Ohne, dass Neureuther etwas davon gewusst hätte. "Verzähl net so viel", schimpft Rosi. Aber mehr gibt es nicht zu erzählen. Mehr war da nicht.

Ein anderer muss es gewesen sein. Wahrscheinlich einer, der auch eine Halbglatze trägt, wie Christian Neureuther. "Da steht die Rosi drauf", sagt der Ehemann. Bleiben als ernsthafte Kandidaten im Raum eigentlich nur noch Uli Hoeneß und Franz Beckenbauer. "Ja mei, der Franz ist auch da", ruft Rosi und lächelt.

Der Franz also ist es! Jetzt wird es richtig launig. "Es gab eine Zeit, da war ich in psychologischer Behandlung wegen dem", beschwert sich Neureuther und lacht. "Ach, da sind dir die Haare ausgefallen", kalauert Beckenbauer zurück. "Ich weiß gar nicht, wo dieses Gerücht mit der Rosi und mir eigentlich herkommt", verteidigt sich der Fußballkaiser.

Dabei kennen sich die Rosi, der Christian und der Franz ja schon lange. "Zu Beginn des Privatfernsehens hab' ich denen mal gezeigt, wie man Ski fährt", erzählt Beckenbauer. Gelächter im Studio.

"Aber es wäre mir nie in den Sinn gekommen, mich der Rosi mehr als auf einen Meter zu nähern", sagt Beckenbauer, "ich war ja verheiratet damals, mit drei Kindern." Jetzt muss auch Mittermaier herzhaft lachen. "Du stehst ja sowieso eher auf blonde Frauen", neckt Rosi. "Musst halt färben", brummt Beckenbauer.

Die Gala macht Spaß, den Gästen und den Zuschauern. Ihren 60. Geburtstag am Donnerstag will Rosi trotzdem lieber abseits von Trubel mit Freunden auf dem Berg feiern. "Selber schuld", scherzt Willy Astor, der zum Schluss noch ein Ständchen auf Mittermaier singt. "Wärst damals nicht so schnell Ski gefahren, hättest heute einen gemütlichen Abend verbringen können."

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