Röthenbach an der Pegnitz :Ermittler bekommen viele neue Hinweise zu Mord vor 33 Jahren

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Polizisten hängen das Plakat zum Cold-Case von Claudia Obermeier an einer Glasscheibe auf. (Foto: Daniel Löb/dpa)

Der Mord an einer 22-Jährigen 1990 nahe Nürnberg beschäftigt wieder die Öffentlichkeit. Es gibt viele neue Hinweise. Führen diese nun zum Täter?

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Röthenbach an der Pegnitz (dpa) - Mit Hilfe der Öffentlichkeit wollen Ermittler einen Mörder in einem 33 Jahre zurückliegenden Fall fassen. Mehr als 40 neue Hinweise sind bei der Polizei zu dem Mord an einer 22-Jährigen im mittelfränkischen Röthenbach an der Pegnitz eingegangen. „Das zeigt uns, dass der Fall nach wie vor präsent ist“, sagte Polizeisprecher Marc Siegl am Donnerstag. Details zu den Hinweisen wollte er nicht nennen.

Mit Plakaten und Flugblättern hatte die Kriminalpolizei die Bevölkerung um Hinweise gebeten. Am Mittwochabend stellten zwei Ermittler den Fall außerdem in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...“ vor, in dem es drei Jahrzehnte nach dem Mord an der 22-jährigen Claudia Obermeier nun neue Anhaltspunkte gibt: Der Täter könnte auch für einen Einbruch im Mai 2012 in einen Rohbau in Nürnberg verantwortlich sein. Da dieser Fall noch nicht so lange zurückliegt wie der Mord, könnten sich daran noch mehr Menschen erinnern und wertvolle Hinweise liefern, so die Hoffnung.

Opfer kehrte von Feier nicht heim

Ein Spaziergänger hatte die Leiche von Claudia Obermeier im August 1990 in einem Waldstück in Röthenbach an der Pegnitz entdeckt. Nach Angaben der Polizei war sie Opfer eines Sexualdelikts und wurde von einem unbekannten männlichen Täter erwürgt. Am Abend vor der Tat war die 22-Jährige mit ihrem Mann auf einem Fest in einer Kleingartenanlage. Dieses verließ sie gegen 2.00 Uhr allein, kam aber nie zu Hause an. Ihr Ehemann geriet damals in Verdacht. Ein Gericht sprach ihn 1998 aber aus Mangel an Beweisen frei.

Die Kriminalpolizei hatte den Mord kürzlich wieder neu aufgerollt, nachdem an Beweismitteln vom Tatort dank moderner Analysemethoden eine DNA-Spur gefunden werden konnte - die zu keinem in dem Fall bisher Verdächtigen passte. Ein Abgleich mit der DNA-Analysedatei beim Bundeskriminalamt ergab der Polizei zufolge jedoch, dass der Mörder 22 Jahre später DNA-Material bei dem Einbruch in Nürnberg hinterlassen haben könnte. Damals stahlen die Täter hochwertige Werkzeuge und Sicherungen.

Die Ermittlungskommission hofft nun unter anderem Menschen zu finden, die die gestohlenen Werkzeuge und Sicherungen angeboten bekommen oder erworben haben. Dabei wendet sich diese auch gezielt an Mittäter und Mitwisser des Einbruchs. Am Freitag wollen Polizeikräfte im Nürnberger Osten neue Plakate aufhängen und Flugblätter in Briefkästen werfen.

© dpa-infocom, dpa:231109-99-880880/3

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