Psychiatrische Kliniken:FDP fordert Strategie gegen Drogenkonsum

Die FDP im Landtag fordert eine bessere Strategie gegen Drogenkonsum in psychiatrischen Kliniken - und dazu vor allem statistische Daten über das Problem. Das teilte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Julika Sandt mit, nachdem sie die Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine Anfrage zum Thema erhalten hatte. Den Angaben zufolge gibt es keine statistische Erfassung von illegalem Drogenkonsum in psychiatrischen Kliniken, ebenso wenig im Maßregelvollzug; auch habe man keine Erkenntnisse darüber, welche Drogen konsumiert werden oder über welche Dealerstrukturen sie in die Einrichtungen gelangen. "Zwar bestreitet die Staatsregierung nicht, dass in psychiatrischen Kliniken und im Maßregelvollzug illegaler Drogenkonsum vorkommt", sagt Sandt. "Allerdings werden die Fälle nicht statistisch erfasst. Auf dieser Basis kann man keine Strategie gegen Drogenhandel und Drogenkonsum in den psychiatrischen und forensischen Einrichtungen entwickeln. Gerade in diesem sensiblen Bereich müssen doch die Sicherheit und der Behandlungserfolg im Fokus stehen." Gleichwohl werden laut Ministerium Vorfälle während des Aufenthalts in der Krankenakte dokumentiert. Um das Einschleusen von Drogen zu verhindern, greife ein Bündel an Kontrollmaßnahmen, bis hin zur anlassbezogenen Durchsuchung von Zimmern oder Urinkontrollen. Das Ministerium verweist zudem auf Hilfen im Zuge der "therapeutische Beziehung". Handel mit illegalen Substanzen führe in der Regel zur Entlassung der Patientinen. Das ist laut Sandt bemerkenswert - "als geheilt können diese Patienten doch wohl nicht angesehen werden".

© SZ vom 25.06.2019 / ojo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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