- Zweiter Prozess um den Mord an dem Augsburger Polizisten Mathias Vieth beginnt im September.
- Der erste Prozess war wegen Erkrankung des Angeklagten geplatzt.
- Die Strafkammer plant bis kommenden April 41 Verhandlungstage.
Prozess wird neu aufgerollt:Polizistenmörder ist verhandlungsfähig
Der Prozess gegen Raimund M. wird neu aufgerollt. Ein neues Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass der mutmaßliche Augsburger Polizistenmörder doch verhandlungsfähig ist. Der Gutachter widerspricht damit dem ursprünglichen Sachverständigen - und wirft diesem Fehler vor.
Prozess um Polizistenmord beginnt im September
Das Augsburger Landgericht wird von 22. September an den Mord an dem erschossenen Polizisten Mathias Vieth erneut verhandeln. Die Strafkammer hat bis Ende April 2015 bislang 41 Verhandlungstage vorgesehen, wie das Gericht mitteilte.
In dem Prozess ist ein 61-Jähriger wegen des Mordes an dem Augsburger Polizisten angeklagt. Sein Bruder ist bereits zu einer lebenslangen Haft verurteilt worden.
Verhandlung gegen den Bruder war ausgesetzt
Die Verhandlung gegen den 61-Jährigen war im vergangenen November abgetrennt und ausgesetzt worden, weil ein Sachverständiger den an Parkinson erkrankten 60-Jährigen als vorläufig verhandlungsunfähig eingestuft hatte.
Augsburger Polizistenmord:Mutmaßlicher Mörder soll in die Forensik
Verhandlungsunfähig wegen Parkinson? Im Prozess um den Augsburger Polizistenmord ist das Verfahren gegen Raimund M. ausgesetzt worden. In einer forensischen Klinik soll nun geklärt werden, ob das wirklich nötig ist. Die Staatsanwaltschaft hofft, den 60-Jährigen doch noch vor Gericht stellen zu können.
Ein Gutachter hat den Mann allerdings wieder für verhandlungsfähig erklärt. Deswegen beginnt der Prozess nun von vorne. Die beiden Brüder sollen Vieth nach einer nächtlichen Verfolgungsjagd im Oktober 2011 in einem Augsburger Wald förmlich hingerichtet haben.
Zahlreiche Indizien belasteten die Brüder
Beim ersten Prozess war in Augsburg fast ein Jahr lang verhandelt worden. Das Gericht hatte zahlreiche Zeugen und Gutachter gehört, manche sogar mehrfach.
Rudi R. und sein Bruder wurden durch eine Reihe von DNA-Spuren und weitere Indizien belastet. In ihrem Umfeld wurde ein ganzes Waffenarsenal, teils mit Kriegswaffen, sichergestellt. Gutachter des Bundeskriminalamtes konnten nachweisen, dass beschlagnahmte Kalaschnikow-Schnellfeuergewehre mit dem Verbrechen an Vieth in Zusammenhang stehen.