Polizei:Gemeinsamer Kampf gegen Drogendealer

Gemeinsame Ermittlerteams und ein unbürokratischer Informationsaustausch: Bayern und Tschechien wollen künftig im Kampf gegen Drogenhändler- und Autoschieberbanden in der Grenzregion noch enger zusammenarbeiten. Auch Wohnungseinbrecher wollen die Beamten beiderseits der Grenze stärker ins Visier nehmen. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) und sein tschechischer Amtskollege Milan Chovanec am Freitag in Nürnberg.

Die häufiger aus Kripobeamten beider Länder besetzten Fahndungsteams sollen dabei vor allem den Schmuggel der gefährlichen Modedroge Crystal Meth stoppen. Hier verzeichne die Polizei zwar seit ein paar Monaten einen leichten Rückgang, trotzdem seien die Fallzahlen noch immer sehr hoch, beklagte Herrmann.

Nach seinen Angaben registrierte die bayerische Polizei bis Ende September 2246 Delikte im Zusammenhang mit der Droge Crystal Meth; dies seien rund fünf Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. "Im Grenzbereich zu Tschechien gingen die Fälle sogar um 20 Prozent auf 208 zurück", berichtete der CSU-Politiker. In derselben Zeit hätten dafür Ermittler mit 12,4 Kilogramm Crystal Meth rund vier Kilogramm mehr sichergestellt als 2014.

Nach Informationen des tschechischen Innenministers Chovanec liegt die illegale Herstellung der Modedroge vor allem in den Händen vietnamesischer Banden. Bei ihrer Bekämpfung habe seine Regierung bislang stark auf die Zusammenarbeit mit den vietnamesischen Sicherheitsbehörden gesetzt. Die Grundlage für die engere Kooperation der Sicherheitskräfte hatten Deutschland und Tschechien im Frühjahr mit einem gemeinsamen Polizeivertrag gelegt.

© SZ vom 17.10.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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