Weil eine junge Frau ihr Baby in Mittelfranken ertränkt hat, ist sie wegen Totschlags zu fünf Jahren Haft verurteilt worden und bleibt in einem psychiatrischen Krankenhaus. Das Landgericht in Nürnberg sah es am Montag als erwiesen an, dass die 27-Jährige im vergangenen Juni ihre etwa vier Monate alte Tochter im Badezimmer ihrer Wohnung getötet hat. Danach schnitt sie sich die Pulsadern auf und rief den Rettungsdienst. Vor Gericht hatte sie die Tat gestanden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Die junge Frau litt nach ihrer Geburt an einer Depression. Deshalb sei sie nach Ansicht der Kammer bei der Tat erheblich vermindert schuldfähig gewesen, erläuterte eine Justizsprecherin. Sie soll deshalb in einem psychiatrischen Krankenhaus bleiben, bis die Behandlung abgeschlossen sei. Danach könne entschieden werden, ob die mögliche restliche Haftzeit zur Bewährung ausgesetzt werde.
Hinweis der Redaktion: Erste Ansprechpartner bei Verdacht auf eine Depression oder Suizidgedanken sind Hausärzte, Psychiater oder psychologische Psychotherapeuten. Betroffene und Angehörige können sich auch an die Deutsche Depressionshilfe wenden: Info-Telefon 0800 33 44 5 33 (kostenfrei).