Nürnberg:365-Euro-Ticket für Schüler und Azubis

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Von Olaf Przybilla, Nürnberg

Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) zählt zu den größten Verkehrsverbünden in Deutschland, er umfasst ganz Mittelfranken, größere Teile von Ober- und Unterfranken sowie der Oberpfalz und steuert vereinzelt sogar Ziele in Schwaben, Ober- und Niederbayern an. Vom Schuljahr 2020/2021 an werden insgesamt 360 000 Schüler und Auszubildende diesen Verkehrsraum für einen Euro pro Tag ein Jahr lang nutzen können. Dies hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nun in Nürnberg angekündigt. Ursprünglich hatte Söder prüfen lassen, das 365-Euro-Schülerticket bereits im laufenden Schuljahr starten zu lassen. Dies aber hatte sich als zu ehrgeiziger Plan erwiesen.

Am Donnerstag müssen noch die beteiligten Städte und Kreise über das geplante Ticket abstimmen, der Fürther Landrat Matthias Dießl (CSU) sieht aber gute Chancen, dass die Zustimmung "einstimmig" erfolgen wird. Die Kommunen müssen ein Drittel der Mehrkosten übernehmen, der Freistaat hat angekündigt, die restlichen zwei Drittel zu begleichen - was etwa 30 Millionen Euro entsprechen dürfte. Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) sieht im neuen Ticket einen wichtigen Schritt, immerhin werde das "Mobilitätsverhalten" des Menschen in jungen Jahren geprägt. In seiner Generation - Maly ist 59 - habe man noch das 18. Lebensjahr herbeigesehnt, um selbst Auto fahren zu dürfen. Inzwischen beobachte er, dass jungen Menschen verstärkt auf den Nahverkehr umstiegen und Autos nur noch im Bedarfsfall nutzten. Das geplante Ticket sei in der Lage, dieses Verhalten zu fördern und die "Mobilitätswende" in den Köpfen zu verankern. Zumal das Ticket "komplett unkompliziert" zu nutzen sein werde.

Mit dem Ticket werden Schüler und Auszubildende für einen Euro pro Tag zunächst zwischen Roth und Lichtenfels, Kitzingen und Amberg unterwegs sein können. Künftig soll der Verbund auch zusätzliche Orte im Norden Oberfrankens umfassen. Auch das werde die Staatsregierung unterstützen, kündigte Söder an. Um eine dichte Taktung gewährleisten zu können, habe Nürnberg "neue U-Bahnen und Straßenbahnen" bestellt, sagte Maly. Mit Mitteln des Freistaats sollen 2020 zudem die VGN-Tarife stabil gehalten und die Digitalisierung des Verkehrsverbundes weiter vorangetrieben werden.

© SZ vom 08.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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