Neue Allianz:Verbände fordern Energieagentur

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Klimaschutz und Atomausstieg sollen zentral koordiniert werden

Thüringen hat eine Landesenergieagentur, die den Ausbau der erneuerbaren Energien koordiniert, ebenso Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Nur in Bayern wursteln alle möglichen staatlichen Einrichtungen in Sachen erneuerbare Energien vor sich hin. Jetzt fordert eine Reihe von Verbänden und Organisatoren, dass sich auch der Freistaat eine Landesenergieagentur zulegt. "Energiewende und Klimaschutz müssen noch tiefer in der Gesellschaft verankert werden", sagt der Vorsitzende des Bundes Naturschutz (BN), Richard Mergner. "Dazu braucht es eine zentrale Agentur, die Kampagnen koordiniert, Öffentlichkeitsarbeit leistet und Bewusstseinsbildung fördert, aber alle möglichen lokalen und regionalen Initiativen vernetzt." Der BN ist nicht die einzige Organisation, die sich für so eine Agentur stark macht. Auch das Kaminkehrerhandwerk, der Bund Deutscher Architekten, die Verbraucherzentrale und der Verein der bayerischen Energieagenturen verlangen sie.

Die fünf Organisationen haben der Staatsregierung bereits ein Konzept für die Agentur präsentiert. Danach soll sie eine Energie- und Klimaschutzstrategie für den Freistaat erarbeiten und ihre Umsetzung koordinieren. Außerdem soll sie lokale Initiativen beraten und fördern, für einen intensiven Austausch mit Wissenschaft und Forschung sorgen und sich kümmern, dass erneuerbare Energien und Klimaschutz in der Landesplanung berücksichtigt werden. Weitere wichtige Aufgaben sind aus Sicht von BN und Co. Marketing- und Imagekampagnen für regenerative Energien und Klimaschutz. Im Umweltministerium soll die Resonanz auf den Vorstoß recht positiv gewesen sein. Im Wirtschaftsministerium sollen die Gespräche ebenfalls vielversprechend gewesen sein. Dann grätschte Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer (CSU) dazwischen. Angesichts der vielfältigen Aktivitäten für die erneuerbaren Energien in Bayern sehe er keinen Bedarf für eine neue zentrale Agentur, schrieb er den Organisationen. Die freilich halten an ihrer Forderung fest.

© SZ vom 12.10.2018 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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