Naturschutz:Petition zu Wintergatter für Rotwild gescheitert

Die Petitionen der Organisationen "Allianz für Wildtiere im Chiemgau" und "Wildes Bayern" gegen die Auflassung eines Wintergatters für Rotwild an der Kampenwand ist gescheitert. Der Agrarausschuss des Landtags hat am Mittwoch die Eingaben abschlägig beschieden. Ausschusschefin Angelika Schorer (CSU) betonte aber, dass man das Eintreten der Organisationen für das Rotwild ernst nehme. Deshalb werde sich der Ausschuss über den Fortgang der Dinge berichten lassen.

Der Streit um die Hirsche an der Kampenwand steht stellvertretend für viele solche Auseinandersetzungen in den bayerischen Bergen. Das Problem ist, dass es dort so viel Hirsche, aber auch Rehe und Gämsen gibt, dass der Wald nicht nachwachsen kann. Die jungen Bäume sind Leckerbissen für das Wild, die Tiere fressen sie zusammen. Der Ruhpoldinger Staatsforstbetrieb wollte nun ein Wintergatter auflösen, in dem die Hirsche die kalte Jahreszeit verbringen, und die Tiere scharf bejagen. Sein Ziel ist ein so ausgewogenes Verhältnis zwischen Wald und Wild, dass die jungen Bäume eine Chance haben. Die "Allianz für Wildtiere" und "Wildes Bayern" akzeptierten die Pläne nicht, sie sprachen von einer "Ausrottung der Hirsche" - und zwar obwohl die Staatsforsten per Jagdgesetz und Waldgesetz verpflichtet sind, dafür zu sorgen, dass die Wälder nachwachsen können, und natürlich das Rotwild in ihnen keinesfalls komplett abschießen wollen.

© SZ vom 15.10.2015 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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