Nachruf:Zum Tode von C. Sebastian Sommer

Der Landeskonservator C. Sebastian Sommer ist im Alter von 65 Jahren gestorben. (Foto: David Ebener/David Ebener/dpa)

Der Archäologe hat die Bodendenkmalpflege in Bayern maßgeblich geprägt. Seine Neuausrichtung der Methodik ermöglicht nicht für möglich gehaltene Einblicke in die Vergangenheit.

Von Hans Kratzer, München

Vor wenigen Tagen hätte C. Sebastian Sommer das Hauptreferat bei der Jahrestagung der bayerischen Archäologen halten sollen. Dazu kam es jedoch nicht, Sommer starb unmittelbar vorher nach kurzer schwerer Krankheit. Er wurde 65 Jahre alt. Einer seiner größten Wünsche ging in seinem letzten Berufsjahr 2021 noch in Erfüllung: Das Welterbekomitee ernannte den Donaulimes zum Unesco-Welterbe. Das war sicherlich auch sein Verdienst, denn er hatte den Antrag federführend mitformuliert und sich über Jahre hinweg unermüdlich für dieses Ziel eingesetzt.

Sommer prägte die Bodendenkmalpflege zwei Jahrzehnte lang. 2002 wechselte der geborene Stuttgarter zum Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, wo er als Landeskonservator und Stellvertreter des Generalkonservators die Landesarchäologie grundlegend und sehr erfolgreich auf neue Füße stellte.

Sein Engagement wurde auch transnational anerkannt

Sein Ziel war der dauerhafte Erhalt der Bodendenkmäler im öffentlichen Interesse - oder alternativ deren Ausgrabung nach umfangreicher Abwägung. Unter seiner Ägide wurden die Verfahren für die vielen archäologischen Maßnahmen systematisiert und optimiert. Dieser Schritt führte zu nicht für möglich gehaltenen Einblicken in die Vergangenheit.

Sommers Engagement brachte ihm Aufgaben in zahlreichen nationalen wie transnationalen Organisationen ein. Im Amt habe er weder Arbeit noch Risiko gescheut, heißt es im Nachruf des Landesamts. Er habe auch solche Aufgaben angepackt, die außer ihm niemand anzupacken wagte. Ebenso wenig mied er kontroverse Diskussionen. C. Sebastian Sommers Spuren werden in der Denkmalpflege noch lange sichtbar bleiben.

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