Nach schneereichem Winter:Lawinensprengungen steigen um 30 Prozent

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Anlässlich des bevorstehenden Endes der Wintersaison am 1. Mai hat Bayerns Umwelt- und Verbraucherschutzminister Thorsten Glauber (FW) auf die noch zu bewältigenden Herausforderungen im Lawinenschutz hingewiesen. Bis hinein in den Frühsommer sollen laut Glauber "in vielen Gebieten am Alpenrand Schneefelder gesprengt" werden. Doch bereits jetzt hätten die Sprengtrupps, die Experten der Lawinenkommission sowie viele beteiligte örtliche Einsatzkräfte hier hervorragende Arbeit geleistet. In Oberbayern seien zwischen Dezember und April 30 Prozent mehr Schneefelder gesprengt worden als noch im Vorjahr - also mehr als 700.

Neben den Sprengungen zur Sicherung von Skipisten seien im zurückliegenden schneereichen Winter auch viele lawinenbedrohte Bergstraßen freigesprengt worden. "Beispielsweise im Sudelfeld- und Spitzingseegebiet", ließ das Umweltministerium am Sonntag wissen. Zudem hätten die Sprengteams Zufahrtsstraßen zu eingeschneiten Ortschaften von der Schneelast befreien müssen. Die Aufsicht darüber habe in allen Fällen die Gewerbeaufsicht übernommen, "damit stets die Vorgaben des Sprengstoffgesetzes eingehalten werden". Das Gesetz stelle hohe Anforderungen an alle Beteiligten, betonte Glauber. Darüber hinaus müssten die Einsatzkräfte umfangreiche Kenntnisse über "Gefahren im winterlichen Gebirge" besitzen.

Um die Sicherheit der Wintertouristen kümmert sich auch der bayerische Lawinenwarndienst mit seinen aktuellen Warnhinweisen. Vor allem im jüngsten schneereichen Winter in den Alpen rückte dieser Service in den Fokus der Skisportler, aber auch der Bewohner der besonders vom Schneechaos betroffenen Alpenregion. Mit zehn Lawinentoten hatte das schwere Lawinenunglück am 15. Mai 1965 auf der Zugspitze zur Gründung des Warndienstes geführt - zum Winterbeginn 1967/68. "Seit diesem Zeitpunkt gab es keinen tödlichen Lawinenunfall im überwachten und freigegebenen Bereich", teilt die Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt im Februar 2018 auf ihrer Homepage mit. Abseits gesicherter Pisten und Straßen seien in den letzten 52 Jahren in Bayern insgesamt 125 Menschen durch Lawinen ums Leben gekommen.

Die aktuellen Zahlen zu dieser Wintersaison liegen noch nicht vor.

© SZ vom 29.04.2019 / dm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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