Nach ORH-Kritik:Lebensmittelkontrolleure wehren sich

Nach dem Gutachten des Obersten Rechnungshofes (ORH) zu den Lebensmittelkontrollen im Freistaat wehren sich die Kontrolleure gegen Pauschalverurteilungen. "Man unterstellt uns Korruption, Bestechlichkeit und die Ankündigung von Kontrollen", heißt es in einer Erklärung des Berufsverbands VLK. "Diese Behauptungen weisen wir auf das Entschiedenste zurück." Seit Jahren werde die Arbeit der Lebensmittelüberwachung pauschal verunglimpft. Dabei habe der VLK immer wieder in Gesprächen und in Arbeitskreisen auf die Probleme der Überwacher hingewiesen, den Personalmangel etwa, das Nichteinhalten von Kontrollvorgaben, die mangelhafte Ausstattung, die überbordende Bürokratie und anderes mehr. Aber es habe nie eine "durchgreifende Reaktion" gegeben. Der SPD-Landtagsabgeordnete Florian von Brunn nimmt die Kontrolleure denn auch in Schutz: "Ich verstehe ihre Verbitterung über das Versagen des CSU-Verbraucherministeriums", sagt er. "Die Staatsregierung lässt nicht nur die Verbraucher, sondern auch die Kontrolleure im Stich." Das ORH-Gutachten mit seinen teils extrem kritischen Aussagen zur Lebensmittelüberwachung in Bayern war vor einer Woche veröffentlicht worden. Die Staatsregierung hatte das Papier im Zuge der Bayern-Ei-Affäre in Auftrag gegeben. Eier der niederbayerischen Firma sollen im Sommer 2014 europaweit mehrere hundert Salmonellen-Erkrankungen und zwei Todesfälle ausgelöst haben.

© SZ vom 22.02.2016 / cws, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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