Nach Anschlag in Halle:Aigner mahnt zur Mäßigung

Nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle/Saale hat der bayerische Landtag mit einer Gedenkminute der Opfer gedacht. "Wir trauern um die beiden ermordeten Menschen. Wir bangen mit den Verletzten", sagte Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) am Donnerstag. Sie verurteilte den Anschlag als "beispielloses Verbrechen" in der Geschichte der Bundesrepublik und betonte: "Unsere Solidarität gilt allen jüdischen Bürgerinnen und Bürgern in unserem Land." Aigner rief zudem zur Mäßigung auf, speziell im Internet. Der Attentäter sei offenbar getrieben gewesen von Verschwörungstheorien und menschenverachtendem Hass. "Beides bricht sich im Internet ungebremst Bahn. Die Grenzen des Sagbaren wurden immer wieder verschoben", beklagte Aigner und mahnte: "Jeder sollte wissen, dass auch Worte Handlungen sind, die weitere Taten nach sich ziehen können. Wer die Grenze des Sagbaren verrückt, verändert den gesellschaftlichen Konsens." Aigner betonte: "Daher gilt in einer freiheitlichen Demokratie ein Gebot der Mäßigung - in Wort und Tat. Wir tragen Verantwortung für das Miteinander in unserem Land."

© SZ vom 11.10.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: