München:SPD: Kontakte zu Tschechien fördern

Rinderspacher wünscht sich intensiveren Schüleraustausch

Die Landtags-SPD fordert einen Ausbau der bayerisch-tschechischen Beziehungen. Zwar sei die jahrzehntelange Eiszeit zwischen den Regierungen beider Länder "dankenswerterweise beendet", sagte der Fraktionsvorsitzende Markus Rinderspacher am Wochenende in München. Aber die Kontaktpflege sei ausbaufähig. Der SPD-Politiker verweist dabei auf den rückläufigen Schüleraustausch zwischen den beiden Ländern und die sinkende Zahl der Schulpartnerschaften.

Nach Rinderspachers Worten ist die Zahl der Schulpartnerschaften seit dem Schuljahr 2007/2008 von 183 auf 143 zurückgegangen. Das ist ein Minus von 22 Prozent. Die Zahl der Schüler, die im gleichen Zeitraum am bayerisch-tschechischen Schüleraustausch teilgenommen haben, sei sogar um 34 Prozent von 6 270 auf 4 112 gesunken. Außerdem studierten in den Jahren 2016/2017 acht Prozent weniger Studenten aus Tschechien an bayerischen Hochschulen als zwei Jahre zuvor. "Wenn wir für ein vorurteilsfreies Europa eintreten, müssen wir gerade unserer Jugend viele Kontakte mit unseren Nachbarn ermöglichen", sagte Rinderspacher. Er forderte "ein finanziell bestens ausgestattetes bayerisch-tschechisches Jugendfreundschaftsprogramm". Außerdem sollten die Städtepartnerschaften beider Länder "mit neuem Leben erfüllt werden". Nur 88 von 2 031 bayerischen Gemeinden und nur drei von 71 Landkreisen pflegten partnerschaftliche Beziehungen zu tschechischen Kommunen, sagte Rinderspacher. "Da gibt es Luft nach oben." Die Begegnung von Bürgern und gesellschaftlichen Gruppen trage zur Völkerverständigung bei. Deshalb sollte sie der Freistaat besser unterstützen.

© SZ vom 05.02.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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