München:Immer mehr Glücksspiel-Süchtige

Rund 70 000 Menschen in Bayern sind nach Angaben des Vereins Condrobs beim Glücksspiel suchtgefährdet. "Die Zahl der Menschen mit glücksspielbezogenen Problemen ist besorgniserregend, allein in Bayern gehen wir von rund 37 000 pathologischen Spielern aus", sagt der Sozialpädagoge und Condrobs-Suchtberater, Maximilian Schwarzkopf. Weitere 34 000 Menschen hätten ein "problematisches" Spielverhalten. Die Condrobs-Experten wollen zum bundesweiten Aktionstag gegen Glücksspielsucht am Mittwoch über die Gefahren aufklären.

Glücksspielsucht kann die komplette Existenz eines Menschen zerstören. "Menschen mit glücksspielbezogenen Problemen häufen im Durchschnitt 24 000 Euro Schulden an", sagt der Geschäftsführer der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern, Konrad Landgraf. "Und sie verspielen dabei nicht nur ihr Geld, sondern häufig auch das ihrer Familien, ihrer Freunde, ihren Arbeitsplatz und ihr soziales Ansehen." Die von der Landesstelle Glücksspielsucht finanzierten 22 Suchtberatungsstellen im Freistaat berieten 2014 knapp 1800 Spieler sowie rund 300 Angehörige. Sie bieten Selbsthilfegruppen für Süchtige und deren Angehörige an, aber auch ambulante Therapien und anderes mehr. Experten zufolge bleiben gut ein Drittel aller pathologischen Spieler nach einer Therapie spielabstinent.

© SZ vom 21.09.2015 / dpa, SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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