Mordprozess in Kempten:Männer verprügeln Freund - und lassen ihn verbluten

Bei einem Trinkgelage verprügeln zwei Cousins einen Bekannten brutal. Aus Angst vor der Polizei wimmeln sie und die Ex-Verlobte des Opfers den Notarzt ab - und der Mann verblutet. Jetzt hat das Landgericht Kempten lange Haftstrafen verhängt.

Weil sie einen Bekannten zu Tode geprügelt haben, müssen zwei 26 Jahre alte Männer je zwölf Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht Kempten sprach die Cousins am Freitag wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung mit Todesfolge schuldig. Zudem ordnete die Strafkammer die Unterbringung der Männer in einer Entziehungsanstalt an.

Die beiden Hauptangeklagten hatten im Dezember 2010 ihr 26 Jahre altes Opfer bei einem Trinkgelage so brutal verprügelt, dass es wenig später an seinen schweren inneren Verletzungen starb. "Die beiden gingen bestialisch gegen ihren sogenannten besten Freund vor", sagte der Vorsitzende Richter.

Drei weitere Mitangeklagte, unter ihnen die Ex-Verlobte des Getöteten, wurden jeweils wegen fahrlässiger Tötung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Sie hatten veranlasst, dass der alarmierte Rettungsdienst wieder abrückt, obwohl die Angeklagten wussten, dass das lebensgefährlich verletzte Opfer dringend medizinische Hilfe benötigt - offenbar aus Angst vor der Polizei.

Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslange Haftstrafen wegen Mordes für die beiden Hauptangeklagten sowie jeweils sieben Jahre Haft wegen Beihilfe zum Mord für die Mitangeklagten gefordert.

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