Mitten in Bayern:Aichers neueste Nachrichten

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Eine klare Präsenz in Öffentlichkeit und Medien kann dem Freilassinger Unternehmer nicht abgesprochen werden. Nicht immer gefällt ihm, was so geschrieben wird. Jetzt nimmt Max Aicher das selbst in die Hand

Kolumne von Matthias Köpf

Über den Freilassinger Unternehmer Max Aicher gibt es dort im Südosten praktisch immer was zu berichten. Ganz aktuell zum Beispiel hat er immer noch keinen Mietvertrag mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge für seine Möbelhalle, in der 2015 Tausende Migranten ankamen. Das Bamf ist neuerdings zwar auch sicher, dass es die Halle nicht mehr braucht, aber die Sache mit dem Vertrag ist noch offen, denn Aicher hat ja noch keine Miete bekommen. Im nahen Bad Reichenhall gibt es auch Neuigkeiten. Dort soll der Stadtrat im Frühjahr mal wieder eine Entscheidung in der seit 50 Jahren dauernden Umgehungsstraßendebatte fällen, die Aicher zuletzt mit einer eigenen Tunnelvariante bereichert hat. Er hält gar nicht damit hinterm Berg, in dem Fall hinter dem von Aichers eigener Seilbahn erschlossenen Predigtstuhl, dass er einen Pumpspeicher ins Gebirge wuchten und den Aushub, reinen Dolomit, in sein Stahlwerk am Lech karren will, und zwar durch den besagten Tunnel.

Außerdem möchte Aicher in Haiming bei Burghausen bald ein neues Zulieferwerk für die Stahlproduktion bauen. In Hamilton, Kanada, hat er die dortige Außenministerin Chrystia Freeland getroffen, in München ist er Ehrensenator der Technischen Universität geworden, und einen "Family Business Accelerator" hat er offenbar auch mit ins Leben gerufen.

Gut, die drei letzten Nachrichten stammen von Aichers Unternehmenshomepage und sind jetzt nicht ganz so tageszeitungsaktuell, aber eine Tageszeitung muss es für Aicher auch gar nicht unbedingt sein. Da hat er sich in letzter Zeit ja immer ein bisschen ärgern müssen über die Lokalzeitung, in der er dauernd teure Anzeigen geschaltet hat, um seine Sicht auf ein umstrittenes Bauvorhaben in Freilassing darzustellen, während die Redaktion den Bürgermeister in allerlei Artikeln widersprechen ließ. Aber das alles braucht sich Aicher demnächst nicht mehr antun, denn jetzt wird er mit seinen bald 85 Jahren halt auch noch Verleger. Einen Journalisten hat er der besagten Zeitung schon abgeworben, und in der zweiten Jahreshälfte, wie er selber sagt, soll dann sein neues Wochenmagazin für den Südosten erscheinen. Einen Titel dafür hat Aicher dafür noch nicht gefunden. Es wird aber immer was zu berichten haben.

© SZ vom 13.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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