Luftfahrt:SPD fordert Information über Kerosinablass

Die SPD hat fehlende Informationen zum "Kerosinablass" von Flugzeugen beklagt. Von 2012 bis 2016 hätten Flugzeuge über dem Freistaat gut 630 Tonnen Kraftstoff abgelassen, teilte SPD-Landtagsfraktionschef Markus Rinderspacher mit Verweis auf eine entsprechende Antwort der Staatsregierung mit. Das Notverfahren des "Treibstoffschnellablasses" soll Flugzeugen eine sichere Landung mit nicht zu viel Gewicht ermöglichen - etwa bei einer Notlandung kurz nach dem Start. Seit 2012 wurden in Bayern 28 Fälle gemeldet. Genauere Daten zu den einzelnen Vorfällen seien nicht bekannt. Rinderspacher fordert daher ein "transparentes Informationsmanagement des zivilen und militärischen Luftverkehrs und ein Messnetz, das funktioniert". Alleine 2015 und 2016 seien rund 400 Tonnen Kerosin abgelassen worden. "Über keinem anderen Bundesland wurde in den letzten beiden Jahren mehr Flugzeugkraftstoff abgelassen als über Bayern." Eine Studie über gesundheitliche Risiken sei überfällig: Es gebe keine validen Daten über die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Das Verkehrsministerium schreibt, ihm seien "keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen" für die Bevölkerung durch das Ablassen von Kerosin aus Flugzeugen bekannt. Ebenso lägen "keine Kenntnisse zu eventuellen Auswirkungen von abgelassenem Kerosin auf die Tier- und Pflanzenwelt sowie auf Oberflächengewässer und Grundwasser vor". Im Mai hätten die Länderumweltminister den Bund um eine aktuelle Bewertung über Umfang und Auswirkung von Treibstoffablässen gebeten. Diese stehe noch aus.

© SZ vom 24.08.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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