Lieferengpass:Kommunen verärgert über Impfstoffmangel

Wegen Verspätungen bei der Auslieferung des Corona-Impfstoffs gibt es anhaltenden Ärger in den bayerischen Kommunen. Am Wochenende beschwerte sich die mittelfränkische Stadt Schwabach und sagte sämtliche für diese Woche geplanten Impftermine ab. "Wir würden uns sehr wünschen, dass die Versorgung mit Impfstoff mittlerweile fast vier Wochen nach Impfstart eine gewisse Verlässlichkeit erreicht", kritisierte OB Peter Reiß (SPD). Offizielle Stellungnahmen von Bund, EU-Kommission oder Staatsregierung zum Ausmaß des Impfstoffmangels gab es nicht. Dem Vernehmen nach befürchtet die Staatsregierung, dass in den nächsten Tagen 40 bis 50 Prozent des zugesagten Impfstoffs zunächst ausbleiben könnten - gewiss sei dies aber nicht. Laut Gesundheitsministerium sollte Bayern eigentlich gut 100 000 Impfdosen pro Woche erhalten. Ursache der Verspätungen ist, dass der Impfstoffhersteller Pfizer die Produktion in Belgien erhöhen will. Deswegen wird die dortige Fabrik umgebaut - was zunächst zu einer Reduzierung der Lieferungen führt, bevor die Produktion ausgeweitet werden kann. Am Freitag hatte bereits der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) "chaotische Zustände" beklagt.

© SZ vom 18.01.2021 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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