Ermittlungen in Ansbach:"Nicht alltäglich, dass eine Leiche im Teppich durch die Gegend getragen wird"

Die Polizei wurde in Ansbach zu einem sonderbaren Einsatz gerufen: Zwei Männer trugen eine Leiche in einem Teppich durchs Treppenhaus. "Ob das erlaubt ist oder nicht, müssen wir jetzt erst mal prüfen", heißt es bei der Polizei. (Foto: Daniel Karmann/dpa)

Die Polizei ermittelt gegen zwei Männer, die eine tote Frau zur Bestattungsfirma bringen wollten - in einem besonderen Transportmittel. Sie starb eines natürlichen Todes.

Zwei Männer haben in Mittelfranken die Leiche einer Frau in einen Teppich gewickelt, die Treppe eines Mehrfamilienhauses hinuntergetragen und damit einen Polizeieinsatz ausgelöst. Wie die Ermittler am Dienstag mitteilten, beobachtete eine Anwohnerin den ungewöhnlichen Totentransport in Ansbach am Montag und rief die Polizei. Die fand vor Ort heraus, dass es sich bei der Toten um die Mutter von einem der beiden Männer handelte.

Eine Sterbeurkunde und eine Nachfrage beim Standesamt hätten belegt, dass die 82-Jährige am Sonntag eines natürlichen Todes gestorben war. Mangels eines anderen Transportmittels hätten die beiden Männer die Leiche aber im Teppich zum Wagen einer Bestattungsfirma bringen wollen. Die genauen Hintergründe dieser Aktion blieben zunächst unklar.

Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben nun wegen möglicher Verstöße gegen das Bestattungsrecht. "Ob das erlaubt ist oder nicht, müssen wir jetzt erst mal prüfen", sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. "Das ist bei uns ja auch nicht alltäglich, dass eine Leiche im Teppich durch die Gegend getragen wird." Die Tote sei letztlich mit einem Bestattungswagen an dem Mehrfamilienhaus abgeholt worden.

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