Laut Sozialministerium:Mindestens 25 000 neue Plätze für Asylbewerber

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Stockbetten, Metallspinde und Kunststoffmöbel sind die Standardausstattung von Asylbewerber-Unterkünften. (Foto: Florian Peljak)

Die Pläne sind aber nur vorläufig. Sollte der massive Zuzug anhalten, müssen deutlich mehr Unterkünfte geschaffen werden

In Bayern werden dieses Jahr mindestens 25 000 neue Unterkunftsplätze für Flüchtlinge entstehen. Nach Angaben des Sozialministeriums in München sind allein 13 000 zusätzliche Plätze in der sogenannten Erstaufnahme geplant - derzeit sind es 23 000, bis Jahresende sollen es 36 000 werden. Darüber hinaus planen die Bezirksregierungen Tausende neuer Plätze in Gemeinschaftsunterkünften für die sogenannte Anschlussunterbringung: Allein in Unterfranken, Mittelfranken, Niederbayern und der Oberpfalz sind bereits jetzt mehr als 12 000 Plätze fest eingeplant. Die übrigen Regierungsbezirke wollen und müssen ebenfalls ausbauen, nennen aber noch keine Zahlen.

Die 25 000 neuen Unterkunftsplätze sind aber lediglich die Mindestzahl. Das macht die Kalkulation der Regierung von Oberbayern deutlich: "Mangels verlässlicher Prognose von Zugangszahlen für 2016 orientiert sich die Regierung von Oberbayern derzeit bei den Planungen an den Vorjahreszahlen, also an einem Zugang von einer Million Asylsuchenden in 2016 nach Deutschland", sagte eine Sprecherin. "Danach müssen in Oberbayern knapp 53 000 Plätze geschaffen werden." 7000 Plätze müssen für die Erstaufnahme entstehen, weitere 45 000 Plätze in der Anschlussunterbringung, wie die Sprecherin sagte. "Erstaufnahme" bedeutet die erste Unterkunft nach dem Eintreffen in Deutschland. Darauf folgt die "Anschlussunterbringung", in der die Asylbewerber den Ausgang ihres Verfahrens abwarten. Sie umfasst Gemeinschaftsunterkünfte und die dezentrale Unterbringung - etwa in angemieteten Wohnungen. Insgesamt warten in Bayern mehr als 130 000 Asylbewerber auf ihren Bescheid vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.

Oberbayern als größter Regierungsbezirk muss die größte Zahl von Flüchtlingen aufnehmen. Dort gibt es derzeit 8000 Erstaufnahmeplätze. Im kleinen Oberfranken sind es aktuell 2400 reguläre Erstaufnahmeplätze sowie 1400 weitere im sogenannten "Balkanzentrum" in Bamberg. In Unterfranken sollen die Erstaufnahme-Plätze bis Jahresende auf 6700 aufgestockt werden. Zusätzlich sind 3000 neue Plätze in Gemeinschaftsunterkünften geplant. In Mittelfranken sollen die vorhandenen 9900 Erstaufnahme-Plätze um weitere 1200 angehoben werden. Außerdem sollen dort 25 neue Gemeinschaftsunterkünfte mit 3000 Plätzen geschaffen werden.

In Schwaben stehen 2750 Erstaufnahmeplätze zur Verfügung, bis Jahresende sollen es 6000 sein. Auch die Zahl der Gemeinschaftsunterkünfte wird erhöht. Bislang gebe es 56 solcher Unterkünfte mit rund 4000 Plätzen, sagte Karl-Heinz Meyer, der Sprecher der Regierung von Schwaben. In Niederbayern gibt es 6000 Erstaufnahmeplätze. Alle Landratsämter und kreisfreien Städte sind aufgefordert, jeweils 300 Plätze in Notunterkünften einzurichten. Außerdem sollen weitere 500 Plätze in Hengersberg und Osterhofen sowie 350 Plätze in Stephansposching geschaffen werden. Zusätzlich sind 3247 neue Plätze in Gemeinschaftsunterkünften geplant.

In der Oberpfalz stehen 3100 Plätze für Flüchtlinge in Gemeinschaftsunterkünften zur Verfügung. In Erstaufnahmeeinrichtungen, Dependancen und Notunterkünften sind es 3400. Geplant sind zusätzliche 3500 Plätze in Gemeinschaftsunterkünften sowie bis Mitte 2017 etwa 1600 Plätze in Erstaufnahmeeinrichtungen, Dependancen und Notunterkünften.

© SZ vom 22.02.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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