Der Schutz von Weidevieh bei einer Ansiedelung von Wölfen in Bayern würde nach Berechnungen der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) dreistellige Millionensummen verschlingen. Das Amt geht von 241 bis 413 Millionen Euro für die Errichtung von Schutzzäunen aus. Hinzu kämen jährliche Folgekosten von 28 bis 43 Millionen Euro. Das LfL rechnete vor, dass mehr als 57 000 Kilometer Weidezaun im Freistaat wolfssicher gemacht werden müssten. Dabei entfielen zwei Drittel des Schutzes auf Rinder. Der Aufwand sei "schlichtweg nicht darstellbar", sagte dazu der Präsident des Bayerischen Bauernverbands Walter Heidl. "Es gibt schon jetzt Almen, wo keine Weidetiere mehr aufgetrieben werden. In Südtirol gibt es große Probleme, und in Österreich auch." Nur dort, wo Tiere in Ställen stehen, seien keine Maßnahmen nötig - gerade diese Tierhaltung aber kritisieren Umweltschützer, die nun den Wolf wollten.
Seit im August 2017 Wolfsnachwuchs zur Welt kam und damit das erste Rudel durch Bayern streift, hat die Debatte über eine Ansiedlung an Fahrt gewonnen.