Landwirtschaft:Immer mehr Biobauern

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Verbände fordern dritte Fachschule für Ökolandbau

Von Christian Sebald, München

Die Initiative "Bioregio Bayern 2020" ist ein Erfolg. Das haben jetzt Josef Wetzstein, der als Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau (LVÖ) die Öko-Siegel Bioland, Naturland, Biokreis und Demeter vertritt, und der Vorsitzende des Bundes Naturschutz (BN), Hubert Weiger, betont. In Bayern gibt es nicht nur so viele Biobauern wie in keinem anderen Bundesland. Mit 9100 hat ihre Anzahl dieses Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Nach Zahlen des Statistischen Landesamtes wirtschaften inzwischen fast zehn Prozent der Bauernhöfe in Bayern nach ökologischen Grundsätzen. Als Agrarminister Helmut Brunner die Initiative 2012 startete, waren es 6,5 Prozent oder 6400 Betriebe. Brunners Ziel ist es, bis 2020 den Anteil der Biobauern gegenüber dem Niveau von 2012 zu verdoppeln.

Wetzstein und Weiger zufolge kann dieses Ziel aber nur erreicht werden, indem Brunner die Förderung des Biolandbaus weiter stärkt. Dazu müsse man nicht nur die Zuschüsse für Ökobetriebe anheben, etwa bei Investitionen. Sondern auch die Forschung und die Bildung weiter ausbauen. Eine zentrale Forderung ist die nach einer dritten Fachschule für Ökolandbau in Bayern. Bisher können sich angehende Biobauern in Landshut-Schönbrunn (Schwerpunkt Ackerbau und Mutterkuhhaltung) und Weilheim (Milchwirtschaft) ausbilden lassen. Die dritte Fachschule sollte sich an angehende Bio-Gemüsebauern richten.

LVÖ und BN betonen, dass die Nachfrage nach Bioprodukten ungebrochen ist. Außerdem sei es inzwischen Allgemeingut, dass die Biolandwirtschaft sehr viel naturverträglicher sei als die konventionelle. Brunner selbst hatte zuletzt erklärt, dass die Initiative "Bioregio Bayern" unbedingt über 2020 hinaus fortgesetzt werden sollte. Anders als konventionelle Landwirte könnten die Biobauern nach wie vor die Nachfrage nach ihren Produkten nicht erfüllen. Mit "Bioregio" hätten konventionellen Bauern starke Anreize zum Umstieg auf Ökolandbau und somit gute Zukunftsperspektiven.

© SZ vom 14.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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