Landwirtschaft:Bauern protestieren gegen Preisdumping

In ganz Bayern haben am Mittwoch Bauern mit Aktionen gegen Preisdumping und Rabattschlachten im Lebensmittelhandel demonstriert. "Aldi, Lidl, Edeka, Rewe & Co. haben die Erzeugerpreise auf ein derart niedriges Niveau gedrückt, dass die Existenz vieler Bauernhöfe gefährdet ist", sagte Bauernpräsident Walter Heidl. Während die großen Handelskonzerne ihre Margen ausbauten, spitze sich vor allem die Lage der Milchbauern und Schweinehalter immer weiter zu. So ist der Preis, den die Bauern je Liter Milch erhalten, inzwischen auf unter 30 Cent gesunken, für das Kilo Schweinefleisch bekommen die Landwirte keine 1,30 Euro mehr. Der Bauernpräsident übte scharfe Kritik an Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und dessen Plazet für die Übernahme von Tengelmann durch Edeka. "Das ist ein Schlag ins Gesicht der Bauern", sagte Heidl. Deutschlands mächtigster Handelskonzern werde noch mächtiger. Aldi, Lidl, Edeka und Rewe beherrschen laut Kartellamt 85 Prozent des Lebensmittelmarktes. Diese Übermacht bekämen die Bauern massiv zu spüren: Mit Sonderpreisen und Rabattaktionen wollten sich Aldi, Lidl, Edeka und Rewe zusätzliche Marktanteile sichern, sagte Heidl. Durch die Tengelmann-Übernahme drohe der Preisdruck auf die Bauern, weiter zu wachsen.

© SZ vom 24.03.2016 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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