Landwirtschaft:8000 Bio-Bauern im Freistaat

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Die Bio-Bauern sind auf dem Vormarsch. In den vergangenen beiden Jahren haben etwa 1500 Bauern im Freistaat ihren Betrieb auf ökologische Landwirtschaft umgestellt. "Das ist ein großer Erfolg", sagte der Vorsitzende der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ), Josef Wetzstein, am Mittwoch in München. "Aber es gibt noch viel zu tun, damit wir unser Ziel erreichen, die Zahl der Biobauern in Bayern bis zum Jahr 2020 zu verdoppeln." Auch Agrarminister Helmut Brunner ist stolz. "Mittlerweile haben wir 8000 Bio-Bauern hier bei uns in Bayern", verkündete er. "Damit liegt fast jeder dritte Bio-Betrieb Deutschlands bei uns im Freistaat. Aber wir können und wollen noch mehr erreichen."

Tatsächlich trägt Brunners Öko-Initiative aus dem Jahr 2012 nun Früchte. Damals hatte der Agrarminister verkündet, dass er die Zahl der Öko-Betriebe im Freistaat von damals 6500 bis zum Jahr auf 13 000 verdoppeln wolle. Das war eine starke Ansage. Zwar boomte bereits damals der Markt für Öko-Lebensmittel. Aber die Bauern selbst zogen nicht mit - und zwar obwohl sie mit Bio-Lebensmitteln sehr viel bessere Preise erzielen können als mit konventionell erzeugten. Bei der Bio-Milch zum Beispiel konnten die bayerischen Bio-Bauern gerade mal zwei Drittel der Nachfrage decken, bei Biokarotten, Biokartoffeln und anderem Biogemüse war es nicht einmal die Hälfte. Und bei Schweinefleisch und Geflügel aus Bio-Haltung waren es nicht einmal zehn Prozent. Diese Quoten dürften sich wenig verändert haben, auch wenn die Zahl der Biohöfe nun um gut 20 Prozent auf eben 8000 gestiegen ist. Denn die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln geht permanent weiter nach oben - und zwar rasant. "Unsere Potenziale sind längst noch nicht ausgeschöpft", sagt denn auch Brunner.

LVÖ-Chef Wetzstein fordert deshalb, dass Brunner in seinem Einsatz für die Bio-Landwirtschaft nicht nachlässt, egal ob es um ihre finanzielle Förderung geht, Ausbildung, Beratung oder Werbekampagnen. Zusätzlich forderte Wetzstein einen "Gesellschaftspakt für den Öko-Landbau" - eine Art runden Tisch aus staatlichen Institutionen, Verbänden und Organisationen zur Unterstützung der Bio-Bauern. Aus Wetzsteins Sicht sollten auch das Umwelt- und das Gesundheitsministerium sowie das Wirtschaftsministerium in die neue Öko-Initiative eingebunden werden.

© SZ vom 22.09.2016 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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