Landshut:OB-Kandidatin muss aufgeben

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Gabriele Goderbauer-Marchner verzichtet aus gesundheitlichen Gründen

Von Lisa Schnell, Landshut

Gabriele Goderbauer-Marchner wird krankheitsbedingt nun doch nicht für das Amt der Oberbürgermeisterin in Landshut kandidieren. Das gab ihre Wählervereinigung, die Landshuter Mitte (LM), am Mittwoch bekannt. "Ich bedanke mich bei allen Unterstützern, Helfern und Menschen, die an mich geglaubt haben", sagte Goderbauer-Marchner. Ihren Rückzug bedauere sie "zutiefst".

Bayernweit bekannt wurde die Journalismus-Professorin, als sie 2010 gegen den ehemaligen Staatskanzleichef Siegfried Schneider um die Präsidentschaft der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien kandidierte. Noch Ende Februar, als die LM sie einstimmig zu ihrer OB-Kandidatin wählte, gab es keine Anzeichen einer schweren Krankheit. Nach der Fronleichnamsprozession am 26. Mai sei es ihr aber "plötzlich schlecht gegangen", so Tilman von Kuepach (LM). Derzeit soll sie sich im Krankenhaus befinden. Der LM bricht mit Goderbauer-Marchner ihr "stärkstes Zugpferd" weg, so Kuepach. Sie ist selbst CSU-Mitglied, gründete aber 2012 die Wählervereinigung der Landshuter Mitte und galt als größte Konkurrentin für den CSU-Kandidaten Helmut Radlmeier.

Als Vorsitzende des größten Sportvereins in Niederbayern, der Turngemeinde Landshut, sei sie vielen Menschen bekannt, so Hans-Peter Summer von der LM. Bei den Leuten habe sie für Transparenz in der Politik gestanden. "Wir hätten die Wahl mit ihr gewonnen", sagte Summer. Am Mittwochabend wollte die LM zusammenkommen, um zu besprechen, wie es weitergehen soll. Für Spekulationen über einen neuen Kandidaten sei es noch zu früh. Bis die Anmeldefrist Mitte August auslaufe, könne man noch über Alternativen nachdenken. "Die müssen aber schon sehr gut sein", fügte Summer hinzu, sonst werde es wohl keinen neuen Kandidaten geben.

Goderbauer-Marchners Konkurrenten zeigten sich mitfühlend. Stefan Gruber von den Grünen war "schwer ergriffen". CSU-Kandidat Radlmeier wünschte ihr "beste Genesung und viel Kraft". Strategisch steigen für ihn mit dem Rückzug seiner Konkurrentin die Chancen. Goderbauer-Marchner ist auch in der CSU nicht unbeliebt. Von Radlmeier heißt es hingegen, ihm würde es nicht schaden, mehr inhaltliche Tiefe zu zeigen. Er hat allerdings die Unterstützung des jetzigen Oberbürgermeisters Hans Rampf (CSU), der nach zwölfjähriger Amtszeit aus Altersgründen nicht mehr antreten kann. Gewählt wird am 9. Oktober.

© SZ vom 09.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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