Landesversammlung:Frauen-Union mit eigenem Akzent

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Schwerpunkte werden Flüchtlinge und ihre Integration sein

Mit einem umfangreichen Antragspaket will die bayerische Frauen-Union (FU) an diesem Samstag einen eigenen Akzent in der CSU-Flüchtlingspolitik setzen. "Bleiben statt gehen" lautet das Thema der Landesversammlung in Augsburg. Mehr als 400 Teilnehmerinnen haben sich dazu angemeldet, "das Thema findet breite Resonanz", freut sich FU-Vorsitzende Angelika Niebler.

Zwei Punkte sind Niebler wichtig: Die Situation in den Herkunftsländern, vor allem in Afrika, müsse sich bessern, damit sich weniger Flüchtlinge auf den gefährlichen Weg nach Europa machen. Auch Deutschland und Bayern seien aufgerufen, die Entwicklungsperspektiven in den betroffenen Ländern zu verbessern. "Es ist unser Ziel, die Menschen dort zu unterstützen", sagt Niebler. Projekte, wie sie die bayerische Staatsregierung bereits im Nahen Osten initiiere, müssten noch stärker forciert werden. Zum anderen setzt die Frauen-Union klare Maßstäbe bei der Integration. "Unsere Werte verlangen Respekt von allen, die bleiben", sagt Niebler. Die Wertschätzung von Migranten dürfe sich nicht nur auf die Rechtsordnung beziehen, sondern auch auf deutsche Lebensgewohnheiten. Das beginne im Alltag bereits damit, Frauen die Hand zu schütteln.

Als Gast in Augsburg hat sich Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) angekündigt. Man dürfe sich nicht nur auf aktuelle Herausforderungen konzentrieren, sondern müsse vorausblicken, sagt Niebler. Bis 2050 werde sich die Bevölkerung in Afrika mit dann 2,5 Milliarden Menschen mehr als verdoppelt haben. Hunger, Armut und Kriege werden auch in Zukunft dazu führen, dass Menschen ihre Heimat verlassen.

Mit der Bilanz der Frauen-Union zeigt sich die Vorsitzende Niebler "extrem zufrieden". Mit der Mütterrente und der Verschärfung des Sexualstrafrechts habe die FU wichtige Impulse gesetzt, wie die stellvertretende CSU-Vorsitzende und Europaabgeordnete betont. Mit derzeit mehr als 25 000 Mitgliedern ist die Frauen-Union die zweitgrößte Arbeitsgemeinschaft in der CSU - nur noch knapp hinter der Jungen Union. Parteichef Horst Seehofer allerdings wird wie verabredet erst nächstes Jahr wieder zu Besuch kommen, wenn gewählt wird. Er spricht an diesem Samstag zusammen mit Innenminister Joachim Herrmann bei der Mittelstands-Union in Erlangen. Dort geht es um den Schutz und die Förderung von kleineren und mittleren Unternehmen.

© SZ vom 15.10.2016 / wiw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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