50 Krankenhäuser betroffen:Klinikärzte streiken für bessere Arbeitszeiten

Am Warnstreik der Klinikärzte haben am Mittwoch nach Schätzungen des Marburger Bundes allein in Bayern mindestens tausend Mediziner teilgenommen. Etliche von ihnen seien zur zentralen Kundgebung nach Frankfurt gefahren. "Wir haben Kenntnis von circa 50 kommunalen Häusern, die bestreikt werden", sagte eine Sprecherin des Marburger Bundes. Darunter fallen zum Beispiel auch das RoMed Klinikum in Rosenheim, die Bezirkskliniken Mainkofen sowie die Kliniken in Bayreuth, Landsberg, Kempten, Traunstein, Regensburg und Lohr. Durch eine spezielle Vereinbarung sei aber die Patientenversorgung in Notfällen gesichert.

"Wir kämpfen für zwei freie Wochenenden im Monat", sagte Andreas Botzlar, der Vorsitzende des Marburger Bundes in Bayern. Angesichts der ohnehin hohen Arbeitsbelastung der Krankenhausärzte - unter anderem durch Bereitschaftsdienste in der Nacht, an den Wochenenden und an Feiertagen - müsse jetzt dringend etwas geschehen. Ein großes Ärgernis, so Botzlar, sei der Umgang mit der Arbeitszeitdokumentation in den Kliniken. "Unsystematische Erfassungen" sowie auch "pauschale und nachträgliche Kappungen der geleisteten Arbeitszeit durch die Klinikleitungen" seien an der Tagesordnung. Der Marburger Bund fordert daher "eine manipulationsfreie, automatisierte Arbeitszeiterfassung" als weitere Voraussetzung für die Anordnung von Bereitschaftsdiensten.

Die Bayerische Landesärztekammer unterstützt die Forderungen der streikenden Ärztinnen und Ärzte. Die Arbeitgebervertreter seien nun gefordert, ein neues Tarifangebot vorzulegen, hieß es.

© SZ vom 11.04.2019 / dm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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