Klimawandel:Millionen fürs Trinkwasser

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Umweltministerium stellt Strategie gegen Trockenheit vor

Bayern investiert in den nächsten zwei Jahren bis zu 50 Millionen Euro in die Sicherheit der Trinkwasserversorgung. Das hat Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) am Montag erklärt. "Der regenarme und viel zu warme April zeigt deutlich: Wir brauchen Antworten auf den Klimawandel und die zunehmende Trockenheit," sagte Glauber. "Mit einem Masterplan machen wir unsere Strategie für Wassersicherheit in Bayern fit für die Zukunft." Einen besonderen Fokus richtet die Staatsregierung auf Franken. Dort fällt seit jeher deutlich weniger Regen und Schnee als etwa im Alpenvorland. Deshalb leidet Franken besonders stark unter den Trockenperioden im Zuge der Klimakrise.

Eine zentrale Säule für die sichere Trinkwasserversorgung sind sogenannte Verbundleitungen zwischen den Regionen. Aktuell sind Verbundleitungen von mehr als 300 Kilometer Länge in Planung. Der Freistaat will die Projekte mit mehr als 35 Millionen Euro fördern. Gleichzeitig werden gerade in allen Regierungsbezirken die Wasserversorgungsbilanzen aktualisiert, also Kapazitäten und Bedarf miteinander abgeglichen. Die Kosten summieren sich auf fünf Millionen Euro. Außerdem investiert Glaubers Haus zwei Millionen Euro in Bewässerungskonzepte für die Landwirtschaft. Aus ihnen sollen möglichst bald Pilotprojekte ausgewählt werden, die jeweils zur Hälfte bezuschusst werden. Die dritte Säule in Glaubers Programm ist der Schutz des natürlichen Wasserhaushalts, etwa in Wäldern, Mooren oder auf Feuchtflächen. Die Bevölkerung soll ebenfalls für einen sparsamen Umgang mit Wasser sensibilisiert werden. So kann man Glauber zufolge den Wasserverbrauch deutlich verringern, wenn man Gärten statt in der Mittagszeit nur morgens oder abends gießt.

Die stärkste Säule für die sichere Wasserversorgung Nordbayerns ist seit 1993 aber die sogenannte Wasserüberleitung von der Donau in den Main. Durch ein Stollensystem zwischen Altmühlsee und Brombachsee und dem Main-Donau-Kanal werden jedes Jahr viele Millionen Kubikmeter Wasser nach Franken geleitet. Staatsminister Glauber beziffert die Menge in den bisher 27 Jahren auf insgesamt 3,5 Milliarden Kubikmeter. Das entspricht dem doppelten Volumen des oberbayerischen Ammersees. Betrieb und Unterhalt der Wasserüberleitung kosten den Freistaat sechs Millionen Euro pro Jahr. Obwohl die Niederschläge im Winterhalbjahr 2019/2020 vor allem in Nordbayern deutlich unter dem Vorjahresniveau lagen, gibt es laut Glauber aktuell keine Engpässe in der Wasserversorgung.

© SZ vom 05.05.2020 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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