Klimadebatte:Donaumoos wird stärker geschützt

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Pilotprojekt soll Fläche renaturieren und Bauern intensiv beraten

Mit dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutz vergangene Woche hat auch die Debatte über den Erhalt der Moore wieder an Fahrt aufgenommen. Allein CSU-Chef und Ministerpräsident Markus Söder hat seither gefühlt ein Dutzend Mal erklärt, dass sowohl ihr Schutz als auch ihre Renaturierung dringend gestärkt werden müssen. Denn Moore sind hocheffiziente CO₂-Speicher und liefern damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Am Dienstag haben nun Söder, Umweltminister Thorsten Glauber (FW) und Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) in Langenmosen im Donaumoos ein Pilotprojekt für den neuen Moorschutz in Bayern gestartet.

Das Donaumoos südwestlich von Ingolstadt zählt mit einer Fläche von 13 000 Hektar und Torfmächtigkeiten von teils mehr als vier Metern zu den bedeutsamsten Niedermooren in Bayern. Allerdings wird es intensiv landwirtschaftlich genutzt und entwässert. Dadurch werden im Donaumoos Jahr für Jahr etwa 400 000 Tonnen CO₂ freigesetzt - und zwar obwohl es in der Region seit Langem vielerlei Projekte zum Moorschutz gibt. Der soll nun deutlich ausgebaut werden. Bis 2030 will der Freistaat 2000 Hektar Moorfläche im Donaumoos wieder vernässen und renaturieren. Dazu will er möglichst viel Grund ankaufen. Aber auch die Bauern in der Region sollen intensiv beraten werden, wie sie ihre Agrarflächen im Donaumoos moorschonend bewirtschaften können. "Klimaschutz daheim", sagte Söder. "Wir wollen in Bayern vorangehen und bis 2040 klimaneutral sein. Ein zentraler Aspekt dabei ist die Verbesserung natürlicher CO₂-Speicher." Aus Glaubers Sicht sind Moore "wahre Alleskönner": Sie seien nicht nur "CO₂-Tresore, sondern auch Schatzkammern der Artenvielfalt und helfen, Wasser in der Landschaft zu speichern". Agrarministerin Kaniber nannte den Moorschutz eine "Chance für Landwirte, "die ihre Zukunft als ,Klimawirte' sehen".

© SZ vom 05.05.2021 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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