Katholische Kirche:"Kein Pfarrer darf sich zu einem Guru aufschwingen"

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Die Kreuzbrüder in ihrer WG in Egweil: Ging es um die Einheit der Pfarrgemeinde oder darum, Menschen an sich zu binden? (Foto: N/A)

Die "Kreuzbrüder" beleben eine katholische Dorfgemeinde wieder - dennoch schickt der Bischof sie fort. Sein Generalvikar erklärt, warum die drei jungen Männer Egweil verlassen sollen.

Von Andreas Glas, Egweil

Sie nennen sich "Kreuzbrüder". Seit 2015 leben der Dominikanermönch Kaplan Johannes Weise, ein Theologe und ein Theologiestudent in einer Pfarrhaus-WG in Egweil (Kreis Eichstätt). Sie haben viele Egweiler wieder für den Glauben begeistert, die Predigten des Kaplans wollten viele hören. Doch Ende Februar hat Eichstätts Bischof Gregor Maria Hanke die drei jungen Männer rausgeworfen. Seitdem herrscht Aufregung in dem 1100-Einwohner-Dorf. Mit ihren Unterschriften hatten fast 600 Menschen aus Egweil und Umgebung versucht, den Rauswurf zu verhindern. Er und seine beiden Freunde hätten doch nur erfüllt, "was uns die deutschen Bischöfe seit Jahren an den Horizont schreiben: Dass wir wieder lebendige Gemeinden brauchen", sagte Kaplan Weise kürzlich in einem Bericht der Süddeutschen Zeitung. Das Bistum wollte sich zunächst nicht konkret äußern, um "kein Öl ins Feuer" zu gießen. Der Bischof sprach recht vage von Regelbrüchen und davon, dass die Kreuzbrüder die Autorität des vorgesetzten Pfarrers untergraben hätten. Im Interview wird Generalvikar Isidor Vollnhals nun deutlicher - und erhebt Vorwürfe gegen die Kreuzbrüder.

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:Die Kreuzbrüder

Drei junge Männer helfen in der Kirche und beleben die katholische Gemeinde auf dem Dorf wieder. Der Bischof setzt sie deshalb vor die Tür. Eine Geschichte von Glaube und Neid.

Von Andreas Glas

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