Jahresbilanz:Metallindustrie steigert Umsatz

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Nur der Brexit bremste die Branche, die Produktion ging deshalb zurück

Von Maximilian Gerl, München

Die bayerische Metall- und Elektroindustrie blickt auf ein ordentliches Geschäftsjahr 2016 zurück, von dem Firmen und Mitarbeiter gleichermaßen profitiert haben. Das geht aus einer Jahresbilanz hervor, welche die Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände Bayme und VBM an diesem Freitag veröffentlichen. Der Umsatz stieg demnach gegenüber dem Vorjahr um 2,8 Prozent auf fast 250 Milliarden Euro. Damit erwirtschaftete jeder Beschäftigte der Branche 304 136 Euro. Die Bruttoentgeltsumme stieg um 4,6 Prozent auf 47,7 Milliarden Euro, "das sind durchschnittlich 58 032 Euro pro Beschäftigtem", so Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer von Bayme und VBM. Insgesamt arbeiteten im Jahresdurchschnitt 821 609 Menschen in der Metall- und Elektroindustrie, rund zwei Prozent mehr als 2015.

Aufgrund ihrer Größe gilt die Metall- und Elektroindustrie als eine Schlüsselbranche im Freistaat. Zu ihr gehören Fahrzeugbauer wie Audi, BMW oder MAN, Maschinenbauer wie Schaeffler, Kuka oder Krones, Elektrotechniker wie Osram, Siemens oder BSH Bosch. Das Zentrum der Branche ist Oberbayern, wo knapp 30 Prozent der Arbeitsplätze liegen. Danach folgen Schwaben mit 15,5 und Mittelfranken mit 15,4 Prozent. Nach Mitarbeitern stellt der Maschinenbau den größten Zweig innerhalb der Metall- und Elektroindustrie: Hier arbeiteten 27 Prozent der Beschäftigten. Nach Umsatz ist es hingegen der Straßenfahrzeugbau mit 104,3 Milliarden Euro in 2016.

Bayme und VBM zeigen sich mit den Zahlen zufrieden, mahnen aber Vorsicht an. Tatsächlich hätte der Umsatz höher ausfallen können, wäre die Produktion in der zweiten Jahreshälfte nicht rückläufig gewesen. Ein Grund: Im Juni 2016 stimmten die Briten für den Austritt aus der Europäischen Union. Daraus entstanden Unsicherheiten bezüglich des Auslandsgeschäfts, unter denen auch Bayerns Wirtschaft litt. Dabei ist der Export gerade für die Metall- und Elektroindustrie wichtig, der deutsche Markt ihr längst zu klein. "Wir dürfen uns von der derzeit guten Lage nicht blenden lassen, denn die globalen Herausforderungen - etwa durch Protektionismus und geopolitische Krisen - bleiben groß", sagt Brossardt. "Deshalb müssen wir unseren Unternehmen am Heimatstandort die richtigen Rahmenbedingungen bieten und so ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit erhalten."

© SZ vom 07.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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