In der Sivesternacht:Brände, Böller, Schlägereien

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Polizei spricht aber von eher ruhigem Jahreswechsel

Brände, Schlägereien, Alkoholvergiftungen, Verletzte durch verirrte Raketen: Die Polizei in Bayern hatte in der Silvesternacht allerhand zu tun. Bis zum frühen Morgen mussten die Beamten zu mehr als 2000 Einsätzen ausrücken. Mehrere hundert Notrufe gingen allein im südlichen Oberbayern ein. All jenen, die an Silvester und Neujahr unterwegs waren, machten die zum Teil sehr frostigen Wetterverhältnisse zu schaffen. Vor allem im Süden Bayerns kam es am Silvestertag zu hunderten Unfällen, Bahnreisende mussten Verspätungen in Kauf nehmen.

Bei einer Saunaparty in Neustadt bei Coburg hat ein 21-Jähriger schwere Verbrennungen erlitten. Bei einem Aufguss in der Sauna habe es eine Stichflamme gegeben, die den 21-Jährigen an Händen, Oberkörper und im Gesicht verletzte, berichteten andere Partygäste. Sie hatten den Rettungsdienst alarmiert und die Flammen mit einem Feuerlöscher gelöscht. Der Mann wurde in eine Spezialklinik nach Nürnberg gebracht.

Von einer Silvesterrakete, die ein Unbekannter mitten in einer Menschenmenge gezündet hatte, ist ein 18-Jähriger in Pfreimd (Landkreis Schwandorf) verletzt worden. Der junge Mann erlitt eine Brandwunde am Schenkel und wurde im Krankenhaus behandelt. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung. In Augsburg erlitt ein Kind durch einen Kracher schwere Verbrennungen an einer Hand, wie die Feuerwehr mitteilte.

Bei einem Brand in einem Flüchtlingsheim in Geisenhausen (Landkreis Landshut) erlitten ein Mann und eine Frau leichte Rauchvergiftungen und wurden ins Krankenhaus gebracht. In einem Raum im Erdgeschoß waren 15 Kinderwagen in Flammen aufgegangen. Der Hausmeister alarmierte die Feuerwehr, konnte die Flammen aber selbst löschen. Das Feuer sei am Silvesterabend aus ungeklärter Ursache ausgebrochen, sagte ein Polizeisprecher. Nach ersten Erkenntnissen sei ein fremdenfeindlicher Hintergrund auszuschließen.

In Bad Aibling setzten Unbekannte ein Mülltonnenhäuschen in Brand, durch das Feuer wurden ein Wohnhaus und ein geparktes Auto in Mitleidenschaft gezogen. Die Kripo Rosenheim ermittelt. Bei Ködnitz (Kreis Kulmbach) hat ein Betrunkener die Bahngleise mit einer Straße verwechselt, er bog auf einem Bahnübergang auf die Schienen ab und steckte fest. Die Bahnstrecke wurde vorübergehend gesperrt, das Auto mit dem Traktor herausgezogen. Zahlreiche Personen verbrachten den Rest der Silvesternacht bayernweit zur Ausnüchterung in Polizeigewahrsam. Weil das nicht alle einsehen wollten und manche zum Teil massiven Widerstand leisteten, wurden etliche Beamte leicht verletzt. In Sulzbach-Rosenberg wurden Beamte von Feiernden in einer Wohnung angegriffen, als sie Minderjährige herausholen und den Eltern übergeben wollten. Insgesamt jedoch, so die Polizei, verlief der Jahreswechsel ruhiger als in den Vorjahren.

Dafür sorgten Schneetreiben und Glättefür zahlreiche Unfälle in ganz Bayern. Vor allem im südlichen Schwaben und im Ostallgäu wurden Autofahrten zur Rutschpartie: Allein von Dienstagnacht bis Mittwochmittag wurden dort über 200 Unfälle gemeldet. Auch auf den Autobahnen im Freistaat krachte es häufig. Mehrere Menschen wurden leicht verletzt. Bahnreisende mussten zum Teil erhebliche Verspätungen in Kauf nehmen. Zugausfälle habe es jedoch nicht gegeben, sagte eine Bahnsprecherin. Ein Oberleitungsschaden in Garmisch-Partenkirchen verursachte die größten Probleme. Dort war am Dienstag ein Lastwagen auf einem Bahnübergang stehengeblieben und von einem Regionalzug erfasst worden. Die Strecken nach Mittenwald und Reutte in Tirol waren vorübergehend gesperrt.

© SZ vom 02.01.2015 / dpa/sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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