Immobilien:Immobilienverband: Neubauflaute und Zuzug - Mieten steigen

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München (dpa/lby) - Die Mieten in Bayern steigen laut Immobilienverband Süd weiter. „Der deutliche Zinsanstieg, der stockende Wohnungsbau und die hohe Zuwanderung setzen den Mietmarkt aktuell deutlich unter Druck“, teilte der IVD Süd am Montag in München mit. Die Nachfrage nach Mietwohnungen habe kräftig zugenommen und übersteige das Angebot in vielen Groß- und Mittelstädten spürbar.

Inflation, gestiegene Zinsen, Lieferprobleme und gekürzte KfW-Förderung bremsten den Wohnungsbau. Im ersten Halbjahr seien in Bayern nur noch 25.058 neue Wohneinheiten zum Bau freigegeben worden - 29 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Bereits genehmigte Wohnungsbauvorhaben „werden aktuell immer häufiger zurückgestellt oder gestoppt“, heißt es im IVD-Marktbericht.

Ein Immobilienkauf sei angesichts der immer noch sehr hohen Preise und der gestiegenen Zinsen für die meisten Interessenten kaum möglich. Das verstärke die Nachfrage auf dem Mietmarkt, vor allem nach familiengerechten Wohnungen und Häusern, sagte IVD-Marktforscher Stephan Kippes. Auch der durch den Ukraine-Krieg verursachte hohe Zuzug belaste den angespannten Wohnungsmarkt. Seit dem Frühjahr seien die Wohnungsmieten im bayerischen Durchschnitt um 2,5 bis 2,9 Prozent gestiegen. Besonders gefragt seien Wohnungen und Häuser mit guter Energiebilanz.

Der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen teilte mit, die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen steige. Die im VdW Bayern organisierten Wohnungsunternehmen und Genossenschaften könnten sie aber nicht bedienen. Inzwischen sei der Wohnungsmarkt auch in den Klein- und Mittelstädten angespannt. „Für die Mieter wird es immer enger“, sagte Verbandsdirektor Hans Maier. Die Mitgliedsunternehmen des VdW Bayern verwalten rund 545.000 Wohnungen, in denen ein Fünftel aller bayerischen Mieter wohnen.

Seit dem Jahr 2000 haben sich laut IVD die Mieten für Bestandswohnungen mit gutem Wohnwert in Bayern verdoppelt. Die durchschnittliche Wohnfläche stieg um 17 Prozent auf 49 Quadratmeter pro Person.

© dpa-infocom, dpa:231016-99-582975/3

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