IHK-Umfrage:Wirtschaft investiert zögerlich trotz guter Lage

Euroschuldenkrise, Russlandembargo, Rente mit 63, Mindestlohn, schleppende Energiepolitik und Bürokratieaufbau - und trotzdem: Die Wirtschaft in Bayern boomt. Quer durch alle Branchen berichten die Unternehmen von einer sehr guten Geschäftslage. Der wichtigste Grund: Der Konsum im Inland ist ungebremst. "Steigende Einkommen und sichere Arbeitsplätze halten die Verbraucher bei Laune", sagt Peter Driessen, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK). Zudem sorgen die niedrigen Kreditzinsen und günstige Öl- und Benzinpreise für finanziellen Spielraum bei den Bürgern. Auch beim Export zieht die Nachfrage wieder an; begünstigt durch den schwachen Euro. In der BIHK-Frühjahrsumfrage äußerten sich 44 Prozent der etwa 4000 befragten Firmen zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage, nur acht Prozent negativ.

Trotz der Erwartung, dass der positive Trend sich die kommenden Monate fortsetzen wird, zögern die Unternehmen bei ihren Investitionen. Mit ein Grund dafür dürften die Sorgen über den Fachkräftemangel sein. In der Umfrage bezeichneten 42 Prozent der Betriebe den Mangel an geeignetem Personal als ein Risiko für die eigene Geschäftsentwicklung. Dies sei der höchste Wert seit Beginn der Befragung vor fünf Jahren, sagt Driessen. Besonders in der Industrie würden viele Unternehmen in den kommenden Monaten gerne neues Personal einstellen: "Ob die Unternehmen jedoch geeignetes Personal finden, ist fraglich."

© SZ vom 22.05.2015 / rsy - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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