Seit der Veröffentlichung der historisch-kritischen Ausgabe von Adolf Hitlers "Mein Kampf" wird das Buch immer öfter an bayerischen Schulen behandelt. Besonders in Mittel- und Berufsschulen werden jetzt mehr Ausschnitte der Hetzschrift auf unterschiedlichstes Weise in den Unterricht eingebunden. Das berichtete Monika Franz von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildung am Donnerstag im Bildungsausschuss des Landtags. "Als das Buch Anfang 2016 erschienen ist, gab es zunächst sehr kontroverse Diskussionen", sagte sie. "Daraus sind aber viele Impulse entstanden, das Thema neu aufzuarbeiten." Um mit Lehrern über den Umgang mit dem Buch zu diskutieren, gab es mehrere Workshops, an denen jeweils 60 bis 80 Personen teilgenommen haben. Auch der Uni-Professor Ulrich Baumgärtner zog mit Blick darauf ein positives Zwischenfazit: "Die Diskussionen am Anfang haben sensibilisiert - und zwar für den gesamten Stoff zum dritten Reich. Auch über Bilder, die im Unterricht gezeigt werden, wird nun anders nachgedacht." Die kritische Edition von "Mein Kampf" biete dafür wichtigen Kontext zur gesamten Zeit. Die Download-Zahlen einer Handreichung von Baumgärtner zum Umgang mit der umfangreichen Ausgabe liegen bereits im fünfstelligen Bereich.
Historisch-kritische Ausgabe:"Mein Kampf" wird öfter in der Schule gelesen
Lesen Sie mehr zum Thema