Grünen-Anfrage:Mehr kleine Waffenscheine

Zehntausende Bürger haben sich seit Beginn der Flüchtlingskrise 2015 mit Schreckschusspistolen bewaffnet. Die Zahl der "kleinen Waffenscheine" in Bayern hat sich seit 2015 von knapp 50 000 auf inzwischen mehr als 100 000 mehr als verdoppelt. Das geht aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Landtagsanfrage der Grünen hervor. "Die hohe Zahl an Schreckschusswaffen ist alarmierend", sagte Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze. "Der Zugang zu Schreckschusswaffen muss erschwert werden." Der kleine Waffenschein ist erforderlich, wenn Bürger Schreckschuss-, Pfefferspray- oder Leuchtpistolen bei sich tragen wollen. Schulze forderte eine Verschärfung: "Nicht nur das Führen, sondern schon der Erwerb und Besitz einer Schreckschusswaffe muss erlaubnispflichtig werden." Eine steigende Zahl von Bürgern rüstet sich darüber hinaus auch mit echten Schusswaffen aus. Ende 2018 waren im Freistaat knapp 403 000 Waffenbesitzkarten ausgestellt, 16 000 mehr als 2015. Gut 190 Besitzer kleiner Waffenscheine oder von Waffenbesitzkarten sind polizeibekannte Rechtsextremisten.

© SZ vom 10.07.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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