Grafenrheinfeld-Abschaltung:Wirtschaft dringt auf "Energiewende-Plan"

Anlässlich der Stilllegung des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld am Samstag hat der Wirtschaftsverband VBW erneut ein Gesamtkonzept für den Umbau der Energieversorgung in Deutschland gefordert. "Vier Jahre nach dem Beschluss über den beschleunigten Ausstieg aus der Kernkraft gibt es immer noch keinen umfassenden Plan, was bis wann passieren muss, um eine sichere Stromversorgung über 2022 hinaus zu garantieren", sagt VBW-Geschäftsführer Bertram Brossardt. "Inzwischen läuft uns die Zeit davon. Ein umfassender Energiewende-Plan ist überfällig." Brossardt wies darauf hin, dass die vier bayerischen Atomkraftwerke, die bis Ende 2022 abgeschaltet werden, fast die Hälfte des Strombedarfs hier decken. Bestandteile des überfälligen Gesamtkonzeptes müssen laut Brossardt ein "neues Energiemarktdesign für erneuerbare Energien, der Ausbau des Stromnetzes auf allen Spannungsebenen und - falls erforderlich - der Bau schnellstartender Gaskraftwerke" sein. Nur mit einem solchen Gesamtprogramm könne man die Sicherheit der Stromversorgung garantieren.

© SZ vom 23.06.2015 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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