Gesundheitswesen:Einigung über Kosten für Krankenhausbehandlung

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Für die stationäre Krankenhausbehandlung der Patienten in Bayern stehen in diesem Jahr mehr als zehn Milliarden Euro zur Verfügung. Nach zähen Verhandlungen haben sich die Krankenkassen und die Bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG) über die künftige Vergütung von Krankenhausleistungen geeinigt. In einer Erklärung betonen beide Verhandlungspartner ihre Erleichterung über die gütliche Einigung - und das "trotz unterschiedlicher Interessenslage sowie komplexer und oft strittiger Regelungen". Profitieren werden von der Übereinkunft letztlich auch die rund drei Millionen Patienten in Bayern, die sich in diesem Jahr einer Krankenhausbehandlung unterziehen müssen.

Auch Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) zeigte sich zufrieden darüber, dass ein Kompromiss gefunden werden konnte - was im Gesundheitswesen durchaus nicht die Regel ist. "Besonders erfreulich ist, dass dies trotz großer Differenzen bei den Ausgangsforderungen möglich war", erklärte die Ministerin. Angesichts oftmals erbittert geführter Rechtsstreitigkeiten über Honorare findet in Deutschland allmählich zwar der eine oder andere Gesundheitspolitiker Gefallen an dem Gedanken, die Finanzierung medizinischer Leistungen einem staatlichen Diktat zu unterwerfen. Huml hingegen sagte: "Ich setze darauf, dass es innerhalb der Selbstverwaltung der Kostenträger und Leistungserbringer immer noch einen Grundkonsens gibt. Das zeigt auch die aktuelle Einigung."

Allerdings wird es im Krankenhausbereich noch einige kritische Fragen zu klären geben. Bayerns Kliniken müssen nun mit den örtlichen Kassen vereinbaren, welche und wie viele stationäre Behandlungen sie voraussichtlich erbringen und dann auch abrechnen wollen. Als Berechnungsgrundlage dient für die allermeisten Klinikleistungen der jetzt ausgehandelte "landesweite Basisfallwert" in Höhe von 3312 Euro. Je nach Schwierigkeitsgrad einer Behandlung wird dieser Wert mit einem Faktor multipliziert. Für eine komplikationslose Entbindung etwa beträgt der Faktor 0,5. Das Krankenhaus bekommt dann also 1656 Euro. Für einen schwerverletzten Patienten mit wochenlanger Intensivbehandlung und Beatmung kann der Faktor bis zu 60 betragen.

© SZ vom 19.02.2016 / dm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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