Gesundheitspolitik:Wenig Interesse an Landarzt-Studium

Reservierte Plätze an den Unis sind bisher nicht besonders gefragt

Kurz vor Ende der Bewerbungsfrist für die neue Landarztquote in Bayern am 28. Februar sind bislang deutlich weniger Bewerbungen eingegangen, als es Plätze gibt. Zum Ende vergangener Woche zählte das Gesundheitsministerium 62 Bewerbungen. Allerdings sollen bis zu 5,8 Prozent aller Medizinstudienplätze für Studenten reserviert werden, die später mindestens zehn Jahre lang als Hausarzt in einer medizinisch unterversorgten oder davon bedrohten Region arbeiten. Das wären rund 110 Plätze pro Jahr.

"Wir bieten auch jungen Menschen ohne Einserabitur die Möglichkeit eines Medizinstudiums", betonte Ministerin Melanie Huml (CSU) laut einer am Sonntag verbreiteten Mitteilung. Sie hoffe, dass die Teilnehmer "eine enge Bindung an ihren Arbeitsort aufbauen und dort auch nach den zehn Jahren bleiben werden". Das zu Jahresbeginn in Kraft getretene Gesetz zur Landarztquote sieht ein zweistufiges Auswahlverfahren vor. Zunächst geht es unter anderem um einen fachspezifischen Eignungstest und eine Berufsausbildung im Gesundheitswesen. Im zweiten Schritt werden Auswahlgespräche geführt. Die ausgewählten Kandidaten sollen ihr Studium im Wintersemester beginnen.

Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) sagte am Sonntag, Bayern investiere massiv in die medizinische Ausbildung junger Menschen. "Mit 2100 zusätzlichen Medizinstudienplätzen in den kommenden Jahren treiben wir die Ärzteversorgung in ganz Bayern weiter voran, unter anderem am neuen Universitätsklinikum Augsburg und mit dem neu eingerichteten Medizincampus Oberfranken."

© SZ vom 17.02.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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