Gesundheit:Ohne Rausch durch die Nacht

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Die Anzahl jugendlicher Komasäufer sinkt kontinuierlich

Keine schöne Erfahrung, nach einem Vollrausch im Krankenhaus aufzuwachen. So viel steht fest. In Bayern machten diese Erfahrung im vergangenen Jahr deutlich weniger junge Menschen als noch 2016. Das zeigen bislang unveröffentlichte Zahlen des bayerischen Landesamtes für Statistik. 4091 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 20 Jahren wurden demnach 2017 mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert. Das sei die niedrigste Zahl seit zehn Jahren, teilte die Krankenkasse DAK Gesundheit in Berufung auf die aktuellen Zahlen am Donnerstag mit. Bereits seit 2011 sinkt die Anzahl jugendlicher Rauschtrinker. Bis dahin war sie kontinuierlich angestiegen. Nach wie vor sind es mehr Jungen als Mädchen, die sich in Bayern besinnungslos betrinken. 2016 waren es 2651 Buben, ein Jahr später noch 2478. Bei den Mädchen sank die Zahl von 1741 auf 1613.

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) zeigte sich erfreut über den erneuten Rückgang. Das bestätige den Erfolg von Aufklärungs- und Informationskampagnen zur Prävention, so Huml. Deshalb wird ihr Ministerium diese auch weiterhin unterstützen. "Halt - Hart am Limit, Disco-Fieber" und "Klar bleiben - Feiern ohne Alkoholrausch" sind einige der Programme, die versuchen, Jugendliche für die Gefahren des übermäßigen Trinkens zu sensibilisieren. Als Schulklasse neun Wochen lang beim Weggehen kein Bier oder auch sonst nichts zu trinken, ist etwa ein Wettbewerb von "Klar bleiben". Dabei dokumentieren die Schüler ihr Trinkverhalten. Schaffen es 90 Prozent von ihnen, trocken zu bleiben, gibt es einen Preis. "Halt" wiederum bietet beispielsweise auch eine kostenlose Beratungsstelle für Eltern und Jugendliche an, die eine Alkoholvergiftung erlebt haben.

"Der rückläufige Trend ist erfreulich", sagt Sophie Schwab, Leiterin der Landesvertretung der DAK Gesundheit in Bayern, dennoch sei jede Alkoholvergiftung eines Jugendlichen eine zu viel. Wie Huml weist auch Schwab auf die Wichtigkeit von Prävention hin. "Deshalb starten wir im Freistaat gemeinsam mit Staatsministerin Huml auch 2019 die Kampagne 'bunt statt blau'". Bei dem bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb können auch bayerische Schüler zwischen zwölf und 17 Jahren Plakate mit kreativen Botschaften gegen das Komasaufen entwickeln.

© SZ vom 09.11.2018 / tpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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