Geschichte:Paten-Projekt zu Schicksalen von NS-Opfern in München

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München (dpa/lby) - Die Lebenserinnerungen von mehr als 1000 Opfern des NS-Regimes sollen in München mit Hilfe von Patenschaften weitergetragen werden. „Die Rückkehr der Namen“ nennt sich das Projekt, das der Bayerische Rundfunk (BR) mit der Stadt München initiiert hat. Am Nachmittag des 11. April sollen die Teilnehmenden Interessierten das Schicksal der Opfer erzählen, vor deren ehemaligen Wohn- und Wirkstätten. Danach sei ein Weg der Erinnerung geplant vom Königsplatz zum Odeonsplatz, wo es eine Abschlussveranstaltung geben soll, wie der BR am Montag mitteilte. Schirmherrin ist Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU).

Wer eine Patenschaft übernehmen möchte, kann sich im Internet anmelden unter br.de/rueckkehr-der-namen. Delegationen aus Amberg, Augsburg, Regensburg und Würzburg sicherten eine gesamtbayerische Perspektive, hieß es.

Mit dem Projekt will der BR neue Formen der Erinnerungskultur wählen und für aktiven Einsatz für Demokratie, Toleranz und eine offene Gesellschaft werben. Um eine Zukunft in Freiheit zu sichern, reiche es nicht aus, Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus entgegenzutreten. „Die Demokratie braucht ein lautstarkes Bekenntnis und einen aktiven Einsatz ihrer Bürgerinnen und Bürger für die freiheitlich-demokratische Grundordnung“, hieß es in der Mitteilung. BR-Intendantin Katja Wildermuth erklärte, mit diesem Projekt wolle man ein Zeichen gegen Vergessen und für gesellschaftliche Toleranz setzen.

© dpa-infocom, dpa:240122-99-707420/2

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