Geokat:Besseres System für Katastrophenschutz

Der Freistaat will die Zusammenarbeit im Katastrophenschutz deutlich verbessern. Mit einem speziell entwickelten Computersystem namens "Geokat" sollen die Einsätze im Katastrophenfall künftig noch koordinierter und schneller ablaufen. "Wenn es um die Sicherheit von Menschen geht, muss mit modernsten Methoden und Techniken gearbeitet werden", sagten Innenminister Joachim Herrmann und Finanzminister Markus Söder bei der Vorstellung am Montag. Gut ein Jahr dauerte die Entwicklung der Software, an der beide Ministerien beteiligt waren. Die Kosten von derzeit 760 000 Euro trägt der Freistaat, Katastrophenschutzbehörden sollen das Programm wie auch 500 neue Laptops gratis nutzen können.

Geokat (Geografisches Katastrophenschutzinformationssystem) soll alle relevanten Daten speichern, die im Ernstfall benötigt werden. Das kann bei einem Hochwasser etwa die Lage von Altenheimen betreffen, die evakuiert werden müssen. Oder ob sich in der Nähe ein Gebäude als Notunterkunft eignet. Auch die Verfügbarkeit von Sandsäcken, Feldbetten oder Einsatzfahrzeugen wird gesammelt und kann sekundenschnell abgerufen werden. Geokat löst das in die Jahre gekommene EDV-System "Basis" ab, in dem von 1993 an allgemeine Katastrophenschutzpläne fortgeschrieben wurden. Laut Söder ist es die erste Software dieser Art in Deutschland. Mit Geokat wäre die Zusammenarbeit beim Jahrhunderthochwasser 2013 wohl noch effektiver gewesen, sagte Landkreistagspräsident Christian Bernreiter, der mit Memmingens Oberbürgermeister Ivo Holzinger stellvertretend für die Katastrophenschutzbehörden eines der 500 Laptops entgegennahm.

© SZ vom 05.04.2016 / wiw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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